Gastronomie unter Druck

Sind die Restaurant-Schließungen in letzter Zeit ein Zeichen für Gastro-Sterben in Münster? DEHOGA schätzt ein.

Ein Restaurant im unteren Bereich eines Wohnhauses. Es ist in schwarz gestrichen. Auf einem Schild steht der Name des Restaurants: Salam Kitchen.
© ANTENNE MÜNSTER

Das Aposto, das Besitos und zuletzt auch das Salam Kitchen: Einige Lokale in Münster haben in den vergangenen Monaten geschlossen. Doch von einem echten Gastro-Sterben kann man hier nicht sprechen, sagt Michael Grönewäller vom Deutschen Hotel- und Gaststätten-Verband in Westfalen (DEHOGA) im ANTENNE MÜNSTER-Interview. Immer wieder eröffnen auch neue Cafés oder Restaurants mit neuen Konzepten. Dennoch stehen die Restaurant-Betreiber:innen hier, wie vielerorts, vor großen Herausforderungen:

"Teure Wareneinkäufe, steigende Personalkosten, die Bürokratisierung, Fachkräftemangel, gestiegene Energiekosten - wenn man da in der Vergangenheit schon etwas angeschlagen war, tut man sich für die Zukunft schwer und muss dann eben das Lokal aufgeben."

Teil des Problems sei aber auch, dass Gäste in Restaurants weniger konsumierten. Damit sei auch nicht gelindert, dass in Münster die Restaurants insgesamt oft gut gefüllt sind.

DEHOGA sieht Politik in der Pflicht

Angesichts dieser Herausforderungen fordert der DEHOGA Westfalen erneut eine Deckelung der Energiekosten. Außerdem könne eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes helfen, auch jüngeren Menschen ab 16 Jahren beispielsweise das Arbeiten in Restaurants und Cafés zugänglicher zu machen, sagt Grönewäller.

Essen gehen wird nicht günstiger

Ab 2026 erhoffen sich die Gastronom:innen außerdem wieder etwas Erleichterung. Denn dann soll die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden. Für die Gäste wird es voraussichtlich trotzdem nicht günstiger essen zu gehen:

"Es wird schwierig werden, die 12 Prozent [Senkung, Anm. d. Red.] an den Gast weiterzugeben durch die erwähnten Gründe. Die Personalkosten steigen ja auch, der Mindestlohn wird steigen."

Gastronom:innen benötigten das Geld auch, um Rücklagen zu bilden. Ohne diese blieben sie auf der Strecke.

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