Das ist die Bilanz der Klima-Cracks
Veröffentlicht: Freitag, 07.10.2022 12:45
Vier Wochen lang haben die ANTENNE MÜNSTER-Klima-Cracks mutig und tapfer auf ihre Autos verzichtet und haben sich klimabewusst in unserer Stadt bewegt. So fällt ihre Bilanz aus.

Frauke (52) hat immer alles mit dem Auto gemacht, hat sie in der Antenne Münster-Morningshow zum Aktionsstart erzählt. Jetzt will sie sich für den Weg zur Arbeit (vom Mauritz-Viertel zum Landwirtschaftsverband im Zentrum Nord) ein E-Bike anschaffen. Das war für mich eine „super Alternative“, sagt sie nach vier Wochen „Klima-Crack“-Testphase. Ihr Auto behält sie trotzdem: einfach, um spontaner zu sein, dem schlechten Wetter zu trotzen oder manchmal auch, „um ein bisschen faul sein zu können“. Ein nächstes Auto wird es aber nicht mehr geben, ist sich Frauke sicher: „Dann steige ich auf das Stadtteilauto um“. Unser Fazit: Klima-Crack-Ziel erfüllt.

Kira (24) hat in der vierwöchigen Testphase kaum noch an ihr Auto gedacht. Die Arzthelferin hat sich in den Busfahrplan „reingefuchst“, fährt täglich mit dem „MünsterAbo“ zur Arbeit von der Hammer Straße bis zum Schifffahrter Damm. Nur, wenn sie am Wochenende ihre Freunde außerhalb von Münster besuchen möchte, wird es ohne Auto schwierig. Kira ist auch ein Leezen-Heroes-Fan geworden: Sie fühlt sich wie eine Prinzessin, wenn sie sich hin und wieder mit der Rikscha zur Arbeit kutschieren lässt. Die Scooter von TIER und Tretty machen ihr auch Spaß. Kleiner Tipp von ihr: Keine Einkäufe damit erledigen, höchstens mit Rucksack. Kira überlegt ebenfalls, sich mittelfristig ein E-Bike anzuschaffen. Unser Fazit: Das Auto ist weitestgehend überflüssig geworden. Klima-Crack-Ziel voll erfüllt.
Nina (36), ihr Mann Andreas (39) und Tochter Frieda (5) haben das Auto in den vergangenen vier Wochen zwar nicht groß vermisst. Ihr innerer Schweinehund aber schon, sagt sie im Antenne Münster-Bilanz-Interview. Das Auto macht viele Fahrten vom Wohnort in Kinderhaus in die City leichter, zum Beispiel bei größeren Einkäufen oder Transporten. Auch mit dem Stadtteilauto hat das aber geklappt, bilanziert Nina. Der Alltag, das hat die Familie festgestellt, lässt sich super klimafreundlich bestreiten mit Busfahrkarte („MünsterAbo“), einem normalen Fahrrad und einem Lastenrad. Die Sharing-Angebote von TIER und Tretty hat die Familie genutzt, in den Stadtteilen sind sie aber meist zu weit weg und deshalb nicht alltagstauglich. Klima-Crack-Ziel teilweise erfüllt.

„In Wolbeck sind Bus und Fahrrad die einzigen kontinuierlich klimafreundlichen Angebote“, sagt unser Klima-Crack Andreas (45). Da er in Mecklenbeck arbeitet, dauert der Weg dorthin aber einfach zu lang. Was er mit Auto in 20 oder mit Fahrrad in 35 Minuten schafft, dauert mit dem Bus rund anderthalb Stunden. Spaß hatten Andreas und seine Familie trotzdem mit der Klima-Crack-Aktion. Die drei haben wirklich alles ausprobiert. Gehadert haben sie mit dem Loop-Angebot. Der Loop sei oft ausgebucht gewesen, auch die App sei ihm zu kompliziert, kritisiert Andreas. Auch E-Scooter seien in Wolbeck Mangelware. Das Auto hat die unternehmungslustige Familie tatsächlich häufiger vermisst. Zum Beispiel für Ausflüge ins Münsterland. Die Umstellung war für alle aber auch groß: Andreas hatte nämlich nicht nur sein Auto abgegeben, sondern auch noch seinen geliebten Motorroller. Unser Fazit: Münsters Stadtteile sind noch viel zu schlecht an ein klimafreundliches Mobilitätsnetz angebunden. Das Klima-Crack-Ziel wurde hier also nur teilweise erfüllt.

Silke (43) und ihre fünfköpfige Familie sind unsere heimlichen Helden der Klima-Crack-Aktion. Von Nienberge zur Arbeit auf die Loddenheide kommen, drei Kinder zum Reiten oder Schwimmen nach Häger oder Roxel bringen - ohne Autos war das für alle Schwerstarbeit. Die Familie hatte ja tatsächlich ihre beiden Autos bei uns abgegeben. „Wir sind in Nienberge ein bisschen außen vor“, sagt Silke in der Antenne Münster-Morningshow und wünscht sich zum Beispiel mehr Busverbindungen und bessere Fahrplan-Apps. Auch E-Scooter oder -Bikes und Rikschas seien in Nienberge nicht verfügbar. Silkes Familie bekommt von uns den „Ehren-Oscar“, weil alle Familienmitglieder die vier Wochen Klima-Crack-Aktion durchgehalten haben und hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs waren. 150 Kilometer und mehr pro Woche sind da locker zusammengekommen. Fazit: Für die Familie in Nienberge muss wohl zumindest ein Auto bleiben. Klima-Crack-Ziel eher nicht erfüllt. Auf jeden Fall seid ihr eine mutige Familie!

Wir von ANTENNE MÜNSTER sagen gemeinsam mit unseren Partnern Initiative Starke Innenstadt Münster, Stadtwerke Münster, Leezen Heroes, Stadtteilauto Münster, TIER Mobility und Tretty „DANKE!“ an unsere Klima-Cracks.