Wirbel um fehlendes Kreuz

Das Bundesaußenministerium hat das historische Ratskreuz im Friedenssaal für die Dauer des G7-Gipfels wegstellen lassen. Das sorgt für Irritationen.

© ANTENNE MÜNSTER

Noch bis zum Abend setzen sich die Außenminister der G7-Staaten, also der sieben wichtigen, westlichen Wirtschaftsnationen, wieder im Friedenssaal des Münsteraner Rathauses zusammen. Was im Saal fehlt, ist das historische Ratskreuz in der Schrankwand. Das Kreuz stammt aus dem Jahr 1540. Vor dem Kruzifix werden noch heute alle neuen Ratsmitglieder vereidigt, es sei denn, sie verzichten ausdrücklich auf den Zusatz "So wahr mir Gott helfe".

Oberbürgermeister Lewe bedauert, dass das Kreuz aus dem Friedenssaal entfernt wurde. Sein Eindruck sei, dass auch Außenministerin Annalena Baerbock selbst davon überrascht war. Das Kreuz sei auf Bitten des Auswärtigen Amtes entfernt worden. Die Stadt habe dem Folge geleistet, um einen reibungslosen Ablauf des Treffens zu ermöglichen, sagt Lewe.

Münsters CDU-Fraktionschef Stefan Weber kritisiert das fehlende Feingefühl des Auswärtigen Amtes: Die Mitarbeiter hätten keinen Respekt vor der Geschichte und Kultur des Friedenssaales, sagt Weber.

Auch das Bistum Münster hält es für nicht nachvollziehbar, dass das Kreuz abgehängt wurde. Das Bistum hat angekündigt, das Außenministerium über das Katholische Büro in Berlin um eine offizielle Begründung der Maßnahme zu bitten.

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