Vor 50 Jahren: Pink Floyd live in Münster

Am 24.02.1971 kamen Pink Floyd das erste und einzige Mal nach Münster. Ein Ticket für das Konzert in der Halle Münsterland kostete zwölf Mark. Ein Polizei-Porsche brachte die Noten.

© Sammlung Preker

Irre lange Songs, dazu Geräusche von Möwen, plätscherndem Wasser oder dröhnenden Düsenflugzeugen. Die großen Lautsprecher an allen Ecken der Halle sorgten dafür, dass die Musik überall war - sie hing unter der Decke, sie war unter dem Sitz oder einfach im Kopf. In einer Konzertkritik der "Westfälischen Nachrichten" war damals von einer „verwirrenden Geräuschkulisse“ zu lesen. Wer damals modern und progressiv sein wollte, war in der ausverkauften Halle Münsterland dabei, als die beiden Gitarristen Roger Waters und David Gilmour, der Orgelspieler Richard Wright und Trommler Nick Mason auf die Bühne kamen.

© YouTube

Mama und Papa haben die Jungs gebracht

Felix Büscher aus Recke im Kreis Steinfurt war damals 16 Jahre. Zusammen mit den Kumpels aus seiner Schülerband ließ er sich von den Eltern nach Münster bringen:


Felix Büscher war damals 16 und war mit den Jungs seiner Schülerband in Münster© Foto Büscher
Felix Büscher war damals 16 und war mit den Jungs seiner Schülerband in Münster
© Foto Büscher
© ANTENNE MÜNSTER

Noten kamen mit Polizei-Porsche

Eine spektakuläre Geschichte gab es auch rund um das Pink Floyd-Konzert in Münster: Zwei Stunden vor dem Auftritt stellte die Band nämlich fest, dass sie die Noten für das 23-minütige Stück "Atom Heart Mother" mit Chor und Orchester in London vergessen hatten. Die Noten wurden kurzerhand von einem Kurier in einem Flieger von London nach Düsseldorf geflogen. Vom Flughafen Düsseldorf aus wurde das Papier dann mit einem Polizei-Porsche nach Münster gebracht.

Pink Floyd konnten das letzte Stück des Abends dann relativ pünktlich um 22.30 Uhr beginnen, nachdem sie vorher noch einen Extra-Song in die Playlist eingebaut hatten. Der Münsteraner Joachim Adler (damals 18 Jahre) war mit seiner damaligen Freundin und jetzigen Frau Elisabeth in der Halle Münsterland und hat diese Story miterlebt:

Elisabeth und Joachim Adler, in Münster aufgewachsen, leben heute in Neuwied© Familie Adler
Elisabeth und Joachim Adler, in Münster aufgewachsen, leben heute in Neuwied
© Familie Adler
© ANTENNE MÜNSTER

Nach Münster kam die Weltkarriere

Nur zwei Jahre nach dem Konzert in der Halle Münsterland ging es dann richtig los mit der Karriere von Pink Floyd. Mit dem Album „Dark Side Of The Moon“, bis heute eines der weltweit meistverkauften Alben.

Das erste Stück in der Halle Münsterland

Hier könnt ihr euch das erste Stück des Konzertabends mit Pink Floyd in der Halle Münsterland komplett anhören:


Einen Soundeindruck vom Pink Floyd-Konzert in Münster findet man auf YouTube

Wir sagen "DANKE" für viele Tipps und Hinweise zu diesem Thema: An Joachim Hilpert (S/W-Labor-Münster) und Wolfgang Nietan für das Foto aus der Sammlung des münsterischen Fotografen Christoph Preker (gest. 1994), an Felix Büscher (Foto Büscher in Recke) und Elisabeth und Joachim Adler als Augen- und Ohrenzeugen und an Britta Heithoff, Chefredakteurin vom "Münster! Magazin", für die Inspiration und die Kontakte.


Die Radio-Beiträge aus der ANTENNE MÜNSTER-Morningshow

© ANTENNE MÜNSTER
© ANTENNE MÜNSTER
© ANTENNE MÜNSTER

Weitere Meldungen