Prof. Alena Buyx: Wege aus der Polykrise

Corona, Klimawandel und Krieg: Mehr Krise war nie. Am Rande des Apothekertages in Münster haben wir darüber mit der Vorsitzenden des deutschen Ethikrates, Alena Buyx, gesprochen.

© Sebastian Sokolowski, Apothekerkammer Westfalen-Lippe

Prof. Dr. Alena Buyx ist in Osnabrück geboren, in Ibbenbüren aufgewachsen und hat in Münster studiert, ihren Doktor gemacht und ist hier auch Hochschullehrerin geworden. Inzwischen ist sie Professorin für Ethik der Medizin sowie Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Technischen Universität München (TUM). Und - im Ehrenamt - Mitglied der Forschungsgesellschaft Leopoldina und zugleich Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. In der Corona-Krise war sie in allen Nachrichtensendungen und Talkshows regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Am Samstag (18.03.) war sie als Rednerin beim Westfälisch-Lippischen-Apothekertag (WLAT) eingeladen. ANTENNE MÜNSTER-Chefredakteur Stefan Nottmeier hat Alena Buyx dort zum Interview getroffen (s.Foto).

"Wir sind in einer irrsinnigen Extremsituation", spielte Alena Buyx in ihrer Rede in der Halle Münsterland auf die vielfältigen Krisen an, mit denen die Gesellschaft irgendwie fertig werden müsse:

Wir haben keine Zeit durchzuatmen, die Dinge sacken zu lassen, und das ist schlecht,

so die Wissenschaftlerin. Das führt dazu, dass viele Menschen ihre Widerstandskräfte ("Resilienz") verlieren und schlicht abstumpfen, keine schlechten Nachrichten mehr hören wollen und können. Dennoch können und sollten wir optimistisch sein, sagt Alena Buyx: Denn trotz aller Krisen und aller immer ruppiger und gereizter werdenden Diskussionen darüber, gebe es eine große Solidarität in der Gesellschaft. "Die ist abseits aller "Schreihälse" in der stillen Mitte der Gesellschaft zu finden", sagt die Münsterländerin im Gespräch mit ANTENNE MÜNSTER-Chefredakteur Stefan Nottmeier:

© ANTENNE MÜNSTER

In ihrem Vortrag vor rund 600 Apothekerinnen und Apothekern verteilte Buyx noch ein Lob an die Menschen in ihrer Heimat:

Münster und das Münsterland sind bundesweit gesehen mit am besten durch die Krisen gekommen

Das gebe allen Grund zum Optimismus, so die Wissenschaftlerin.

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