Münster bleibt Fahrradhauptstadt
Veröffentlicht: Dienstag, 17.06.2025 15:01
Münster erreicht den ersten Platz beim bundesweiten ADFC-Fahrradklima-Test 2024 - vor Freiburg/Breisgau und Karlsruhe. Unsere Stadt hat damit nicht nur die Spitzenposition erfolgreich verteidigt, sondern noch zugelegt.

Mit einer Gesamtbewertung von 2,97 hat sich Münster im Vergleich zu 2022 um 0,7 Punkte verbessert und damit alle Konkurrenten mit mehr als 200.000 Einwohner:innen hinter sich gelassen. Der Erfolg von Münster ist zurückzuführen auf zahlreiche Einzelmaßnahmen, etwa die Velorouten, die Kanalpromenade oder die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht auf einigen Straßen. Der ADFC-Fahrradklima-Test ist weltweit eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Radverkehr. Er wird alle zwei Jahre durchgeführt.
Erfolg ist kein Zufall
"Dass wir beim ADFC-Fahrradklima-Test wieder ganz vorne mit dabei sind, verdanken wir dem Engagement vieler Menschen in unserer Stadt. Dieses Ergebnis bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen: für eine sichere, komfortable und zukunftsfähige Fahrradinfrastruktur, die den Klimaschutz stärkt und das Miteinander in Münster fördert", sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. Stadtbaurat Robin Denstorff verweist auf die klaren Ziele für die Mobilität in Münster und die Vielzahl umgesetzter Maßnahmen: "Seit der letzten Abstimmung des ADFC in 2022 ist in Münster einiges passiert: Mit Schillerstraße und Dieckstraße sind zwei weitere Fahrradstraßen in neuen Standards fertiggestellt worden. Insgesamt gibt es nun über 16 Kilometer Fahrradstraßen in Münster. Auch die Wilhelmstraße wird in den kommenden Wochen zur roten Fahrradstrecke." Doch nicht nur die Innenstadt steht im Fokus: Die Wirtschaftswege Pleistertimpen und Kasewinkel wurden 2024 modernisiert und bieten dem Freizeitverkehr zwischen Münster und Telgte eine attraktive Verbindung. Neben weiteren Verbesserungen der Wege wurde auch die digitale und technische Radverkehrsinfrastruktur im Stadtgebiet erweitert. Es gibt 13 weitere Radverkehrszählstellen, die wertvolle Daten für die Radverkehrsplanung liefern. An der Bismarckallee sowie am Coesfelder Kreuz können alle, die hier vorbeiradeln, die Daten tagesaktuell auf einer Stele ablesen. Leichter rechts abbiegen können Radfahrer;innen dank Beschilderung durch Grünpfeile an vielen Kreuzungen. Und wer unterwegs wenig Luft auf dem Reifen hat, kann seit 2024 Radservicestationen an der Schmeddingstraße und am Horstmarer Landweg nutzen.

Lob und Tadel
Besonders gut bewertet werden die Kategorien "Radfahren für Alt und Jung", "Erreichbarkeit Stadtzentrum" und "zügiges Radfahren". Im Vergleich zu anderen Städten schneiden auch der Winterdienst und die Werbung für das Radfahrern besonders gut ab. Es gibt aber auch Kritik in den Bereichen "Falschparkenkontrolle auf Radwegen" und "Breite der Radwege". Und ein großes Problem bleibt auch bei uns in Münster: der Fahrraddiebstahl. Unterdurchschnittlich wird die Mitnahme von Fahrrädern im öffentlichen Nahverkehr beurteilt sowie die Situation beim Fahrradverleih.
Erfolge für Städte und Gemeinden im Münsterland
Nicht nur Münster schneidet erneut äußerst gut beim ADFC-Fahrradklimatest ab. Bocholt belegte bei den Städten von 50.000 bis 100.000 Einwohner:innen den dritten Platz hinter Tübingen und Nordhorn. Und in der Kategorie bis 20.000 Einwohner:innen dominiert das Münsterland: Wettringen (1,55) ist mit deutlichem Vorsprung Sieger vor Reken (1,63) und Olfen (2,40).