Müllsammler droht wieder

Allein am vergangenen Wochenende (03.-04.09.) seien fünf Anzeigen wegen Beleidigung und Bedrohung von unterschiedlichen Personen gegen den Mann eingegangen, berichtet die Polizei. Unter anderem soll der 58-Jährige auf sein Dach geklettert sein. Zuvor hat er seine direkte Nachbarin mit dem Tod bedroht.

Die Polizei hat ihn aber auch diesmal lediglich ermahnen und nicht mitnehmen können. Ebenso die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes, die nach Kinderhaus ausrückten und auch diesmal keine Handhabe für eine Zwangseinweisung hatten.

Keine Inhaftierung, keine Einweisung, nichts.

Das Gericht hat dem Mann zwar verboten, andere Personen zu bedrohen. Dass er dagegen nun verstoßen hat, führt aber nicht dazu, dass er direkt inhaftiert werden kann. Richter müssen zunächst den Verstoß gegen Bewährungsauflagen prüfen und dann gegebenenfalls die Bewährung widerrufen. Gegen diese Entscheidung kann der psychisch kranke, aber juristisch sehr versierte Mann wieder Beschwerde einlegen, und über die muss dann wiederum gerichtlich entschieden werden. Er versteht es, juristische Vorgänge in die Länge zu ziehen.

Wegen Bedrohungen, die schon länger zurückliegen, beginnt am 28. September ein neuer Prozess gegen den Müllsammler vor dem Amtsgericht.

Bisher hat er es noch immer geschafft, Justiz, Polizei und Gesundheitsamt zum Narren zu halten. In seinem Leben ist es üblich, Müll zu horten, Nachbarn tote Ratten in den Briefkasten zu legen, mit Eisenstangen auf Menschen loszugehen und auf Kräne zu klettern. All das ist wiederholt vorgekommen und hat nie ernsthafte Konsequenzen für ihn gehabt.

Mehrfach schon haben die Behörden das vermüllte Grundstück in Kinderhaus zwangsweise entrümpelt, weil die Gefahr von Seuchen und Rattenplagen bestand. Als Reaktion darauf ist der Mann mehrfach auf Baukräne geklettert.

© ANTENNE MÜNSTER