Maßnahmen gegen Hochwasser

Die Flutkatastrophe hat viele Teile Deutschlands hart erwischt. Münster wurde weitgehend verschont. Trotzdem sollen in Zukunft weitere Maßnahmen für den Hochwasserschutz hier in der Stadt umgesetzt werden. Bereits nach den starken Regenfällen 2014 wurden viele Anpassungen vorgenommen.

© Hamels/Ortmann

Aus Münster waren und sind zum Teil weiterhin zahlreiche Einsatzkräfte, egal ob vom Technischen Hilfswerk (THW), der Feuerwehr, den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWM) oder einfach zahlreichen helfende Bürger:innen in den Krisengebieten nach den schweren Unwettern in Deutschland unterstützend unterwegs.

Damit bedankt sich Münster gleichzeitig auch für die große Hilfe und Unterstützung, die wir 2014 hier nach dem Jahrhundertregen erfahren haben. Seitdem wurde der Hochwasserschutz in der Stadt verbessert. Hier findet ihr alle Antworten zum Hochwasserschutz in Münster.

Maßnahmen nach dem Unwetter in Münster

Die Stadt hat seit 2014 viel für den Hochwasserschutz in Münster getan. Beispielsweise wurden Aa, Canisiusgraben, Hunnebecke, Igelbach und Edelbach ökologisch verbessert, mit Retentionsräumen (also Überschwemmungsbereichen) versehen, vielfach Durchlässe vergrößert oder Entrohrungen vorgenommen.

In den am schwersten betroffenen Bereichen wurde die Kanalisation nachberechnet und für folgende Straßen bereits vergrößert. Außerdem wurden Pumpwerke und Kläranlagen umgebaut mit dem Ziel der Erhöhung der Betriebssicherheit bei Starkregen.

Zur Überwachung wurden an einigen problematischen Gewässern (so Igelbach, Hunnebecke und Aa) Pegel eingebaut. Über verschiedene Projekte (Bsp.: "Wasserrobuste Städte") und Klimapartnerschaften erfolgt zudem ein steter Austausch zum aktuellen Stand der Forschung und zur möglichen Anpassung an Extremwetterlagen. 

Weitere getroffene Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Münster sind hier aufgelistet.

Weitere Maßnahmen in Planung

Neben den bereits erwähnten Maßnahmen befindet sich derzeit ein Gesamtkonzept zur Neugestaltung der Innenstadt-Aa in Arbeit. Stadtweit werden Uferwände auf Schwachstellen überprüft – etwaige Bedarfe fließen in die weiteren Planungen mit ein.

Derzeit entstehen zur Gefahrenabwehr umfangreiche "Starkregengefahrenkarten", die mittelfristig eine Risikobewertung für das Stadtgebiet ermöglichen werden. Diese dienen einerseits zur Information, sollen andererseits aber auch Grundlage entsprechender Gegenmaßnahmen sein.

Ein Beispiel: Werden in einem Kanal absehbar Kapazitätsgrenzen erreicht und droht eine Überflutung, sollen Wassermassen in Bereiche umgeleitet werden, wo erwartbare Schäden weniger stark ausfallen. Langfristig sollen grundstücksscharfe Einschätzungen möglich sein und damit auch bestmögliche Schutzmaßnahmen definiert werden können. Die Vorgabe ist eine "wassersensible Stadtgestaltung".

Darüber hinaus arbeitet die Stadt mit aufwändigen Simulationen und der Unterstützung von 2D-Modellierungen. Künftig sollen Bauwerke auch via 3D-Scan in diese Simulationen eingepflegt werden, um so noch genauere Ergebnisse zur Leistungsfähigkeit und Steuerungsmöglichkeit der Entwässerungssysteme zu liefern.

Weitere Meldungen