Krisenstab tagt zum 100. Mal

Es ist ein außergewöhnliches Jubiläum: Zum 100. Mal tagt am Mittwoch (15.12.) Münsters Corona-Krisenstab mit Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer. Am zweiten März 2020 hatte sich das Gremium zum ersten Mal getroffen, um über die Corona-Lage in der Stadt zu beraten. Eine Bilanz.

© Amt für Kommunikation Stadt Münster

Angesichts der Omikron-Variante und der Herausforderungen für schnelle Booster-Impfungen und jetzt auch der Kinderimpfung wird der Corona-Krisenstab auch nach 100 Sitzungen weiter gebraucht.

Eine Chronologie

Erstes Ziel von Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer war es damals, Vertreter:innen von Stadt, Krankenhäusern und Ärzt:innen an einen Tisch zu holen. Nachdem es Ende Februar 2020 den ersten Corona-Patienten in Münster gegeben hatte, war der Krisenstab regelmäßig gefordert. Unter anderem galt es, die Funktionsfähigkeit der Stadtverwaltung zu sichern, es ging aber auch um Kita- und Schulschließungen, um Veranstaltungsabsagen und um den ersten Lockdown. Nur kurz stellte der Krisenstab im Juni 2020 nach 41 Sitzungen die Arbeit ein, kurz darauf saßen wieder alle an einem Tisch. Corona-Hotspots, Maskenpflicht, Luftfilter für Schulen und zuletzt immer stärker das Impfen: Alles wird im Krisenstab besprochen. Fast zwei Jahre bestimmt Corona nun unseren Alltag:

2020

•               Januar: Gesundheitsamt, Feuerwehr, Krankenhäuser und KVWL stimmen intern erste Maßnahmen zu einer möglichen Corona-Welle ab

•                27. Januar: erste bestätigte Infektion in Deutschland (Starnberg)

•                26. Februar: Stadt Münster veröffentlicht Empfehlungen zur Infektionshygiene

•                27. Februar: Einberufung des Krisenstabes für den 2. März (1. Sitzung)

•                29. Februar: Erster Infizierter (51 J.) nach zweiwöchigem Urlaub im Iran

•                Anfang März: Transparenzoffensive der Stadt startet

•                Anfang März: systematische Umwidmung von normalen Krankenhausbetten in Corona- bzw. Intensiv-Betten startet

•                4. März: Erste Kita präventiv geschlossen

•                5. März: Erste (Marien)schule präventiv geschlossen

•                8. März: erstes Todesopfer in Deutschland

•                10. März: Send-Absage durch die Stadt

•                13. März: Stadt untersagt Club- und Tanzveranstaltungen

•                ab 14. März: Ankauf von etwa 500.000 Gegenständen für den Schutz vor allem in systemrelevanten Einrichtungen, Berufen

und ausgewählten Bevölkerungsgruppen

•                15. März: Theater Münster wegen Infektionen in der Belegschaft geschlossen

•                15. März: Diagnosezentrum/„Test-Container“ an Halle Münsterland (mit KVWL)

•                16. März: Land NRW schließt alle Schulen und Kitas

•                18. März: „shut down“: Allgemeinverfügung der Stadt zur Schließung von Einrichtungen, Geschäften, Lokalen,

Sportanlagen, Kultureinrichtungen usw. sowie Verbot von Veranstaltungen; sukzessive verschärfte Auflagen am Wochenmarkt, der

aber dauerhaft erhalten bleibt

•                26. März: Erster Todesfall in Münster

•                26. März: Corona-Therapiezentrum in der Uppenberg-Schule (mit KVWL)

•                30. März: 348 Infizierte (25. März: Inzidenz 67,4)

•                30. März Einrichtung einer „Kommunalen Krankenhilfe-Einrichtung“ im DRK-Institut, Sperlichstraße, zur Entlastung von Krankenhäusern

•                31. März: zwei Anlauf- und Versorgungsstellen für wohnungslose Menschen

•                14. April: „Münsters gute Naht“ - Aktion mit Kirchen und Apothekerkammer

•                20. April: Münster führt als erste Großstadt in NRW die Maskenpflicht ein;

später zieht Landesregierung mit allgemeiner Maskenpflicht nach; parallel laufen erste Lockerungen an

•                30. April: „Gastro-Gipfel“ und andere Maßnahmen zur Dämpfung der wirtschaftlichen und kulturellen Folgeschäden

•                6. Mai: mit acht Infizierten vorläufiger statistischer Tiefpunkt

•                7. Mai: Grundschulen öffnen wieder schrittweise

•                11. Mai: Handel und Gastronomie öffnen wieder; Präsenzveranstaltungen an Hochschulen wieder zulässig

•                11. Mai: Entscheidung, Erntehelfer/innen auf drei Bauernhöfen zu testen - Ergebnis: von 313 Tests sind vier positiv

•                14. Mai: in einer Großfamilie (Angelmodde) mehrere dutzend Infizierte

•                20. Mai: in der Hauptschule Wolbeck beginnt der Test von 225 Personen: zu sechs bekannten Infektionen kommt eine hinzu

•                30. Mai: Kinos und Theater öffnen wieder

•                9. Juni: 19 Infizierte; 725 Münsteraner insgesamt infiziert; 13 Todesfälle

•                10. Juni: 41. und „vorerst letzte“ Sitzung des Krisenstabes

•                23. Juni: Wiedereinberufung Krisenstab. Anlass: „Tönnies-Hotspots“ Gütersloh und Warendorf

•                26. Juni: Münster stellt Helfer/innen für Kreise Warendorf und Gütersloh

•                1. bis 3. Juli: Inzidenz 0 (Fallzahl 0)

•                10. - 25. Oktober: „mobiler Freizeitpark“ auf dem Schlossplatz

•                23./24. Oktober: Münster überschreitet den Inzidenzwert 50; die Stadt erlässt zum 25.10. zusätzliche Regelungen

•                26. Oktober: Stadt sagt alle Weihnachtsmärkte ab

•                Anfang November: Stadt beschafft für rund 300 Klassenräume mobile Lüftungsgeräte

•                1. November: Inzidenz 120,6

•                2. November: deutschlandweit tritt ein „Teil-Lockdown“ in Kraft

•                20. November: Die Stadt gibt eine umfassende Maskenpflicht für Lehrer:innen vor (Allgemeinverfügung);

das VG Münster kippt dies als „unverhältnismäßig“

•                25. November: Der Krisenstab beauftragt Feuerwehr mit Errichtung eines „Impfzentrums Münster“ in der Halle Münsterland

•                7. Dezember: Start der Informationskampagne der Stadt #msgegencorona

•                16. Dezember: Deutschlandweit tritt ein „harter Lockdown“ in Kraft

•                23. Dezember: Inzidenz 138,4

•                27. Dezember: Impfungen in Pflegeeinrichtungen beginnen

•                Jahreswechsel: Stadt verfügt mehrere Böllerverbotszonen im Stadtgebiet

2021

•                20. Januar: Münster unterschreitet die Marke 50

•                8. Februar 2021: Start Impfzentrum Münster

•                14. Februar: Inzidenz 11,7

•                18. Februar: 100. Todesfall

•                3. März: 70. Sitzung des Krisenstabes

•                3. März: Lockerungsbeschlüsse Bund/Länder

•                4. März: Corona-Hotspot in Coerde

•                11. April: Ausbruch im HdW

•                14. April: Stadt sagt Start Modellprojekte vorläufig ab

•                15. April: Überschreiten der Inzidenz 100

•                08. Mai: Impfaktion für 600 Menschen in Coerde

•                15. Mai: Lockerungen nach 6,5 Monaten Lockdown beginnen (35,5)

•                4. Juni: einstellige Inzidenz

•                18. Juni: erstmals keine Covid-Krankenhaus-Patienten seit Oktober 2020

•                Anfang September: Ausbruch mit 85 Infizierten bei 2G-Tanzparty in einem Club

•                September: weitreichende Lockerungen in NRW, nachlassende Impf- und Testdynamik, Schließung der Impfzentren

•                Ab Mitte Oktober Entstehen der „vierten Welle“, parallel neue Anstrengungen zur dritten Impfung („Boostering“/Auffrischungsimpfung)

•                November: neue Omikron-Variante tritt auf (zuerst Südafrika)

•                22. November: Start der Weihnachtsmärkte mit 2G (und später Maske)

•                Inzidenz am 26.11.2021: 192,8 (LZG-Wert, bislang höchster)

•                1. Dezember: zentrale Impfstelle im „Jovel“ startet

•                3. Dezember: neue CoronaSchVO tritt in Kraft mit starken Einschränkungen für Ungeimpfte

•                Anfang Dezember: Ausbruch mit zunächst 14 Infizierten bei 2G plus-Tanzveranstaltung

•                Mitte Dezember beginnt die Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren

•                15. Dezember: 100. Sitzung des Krisenstabes 

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