"Klimakleber" zu Geldstrafen verurteilt

Gleich nach dem Prozess am Amtsgericht Münster haben sich wieder Aktivist:innen auf die Straße gesetzt. Die Polizei musste eingreifen.

Amtsgericht Münster
© Amtsgericht Münster

Das Amtsgericht Münster hat drei Aktivistinnen der Klimaschutz-Organisation "Letzte Generation" zu Geldstrafen bis zu 600 Euro verurteilt. Die Staatsanwaltschaft Münster hatte den drei Frauen (61, 26, 24) aus Münster und dem nördlichen Münsterland vorgeworfen, sich Ende März auf der Von-Vincke-Straße in der Nähe des Lackmuseums auf die Straße gesetzt zu haben. Die beiden älteren Angeklagten hatten sich zudem auf der Straße festgeklebt. Zehn Minuten hatten sie damals den Verkehr blockiert, dann ließen sich die Frauen widerstandslos wegtragen. Das Gericht berücksichtigte beim Urteil, dass die Frauen voll geständig waren. Die genaue Geldstrafe richtet sich nach dem Einkommen der Angeklagten. Gegen das Urteil können die Frauen noch Berufung einlegen.

Neue Straßenblockade

Als Reaktion auf den Prozess haben in der Nähe des Amtsgerichts haben wieder fünf Menschen den Verkehr blockiert, darunter eine Frau, die gerade erst verurteilt worden war. Drei von ihnen haben sich auf die Fahrbahn gesetzt, zwei haben sich darüber hinaus auch festgeklebt. Die Polizei hat die Blockade aufgelöst. Zwei der Aktivist:innen sind freiwillig auf den Gehsteig gegangen, drei mussten weggetragen bzw. von der Straße gelöst werden. Die Demonstrierenden haben ihren Protest anschließend auf dem Bürgersteig fortgesetzt.

Die fünf Aktivist:innen im Alter von 20 bis 63 Jahren erwarten Strafverfahren wegen des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr und des Nichtanmeldens einer Versammlung.

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