Kampf gegen Eichen-Prozessionsspinner

In Münster gab es zuletzt keine größeren Plagen mehr. Damit das auch dieses Frühjahr so bleibt, beginnt die Stadt in dieser Woche mit der Bekämpfung.

© Stadt Münster

Die präventive Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners startet in diesem Jahr voraussichtlich noch in dieser Woche. Das teilte die Stadt Münster mit. Andreas Lambert, Mitarbeiter der Fachstelle Stadtbäume im Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, erklärt:

„Wir rechnen weiterhin mit einem flächendeckenden Befall, hoffen aber, dass dieser - wie in den beiden vergangenen Jahren festgestellt - weiter abnimmt."

An rund 300 Standorten im gesamten Stadtgebiet werden Eichen mit dem mikrobiologischen Biozid "Foray ES" besprüht. Mit dem Mittel sollen möglichst viele Raupen vernichtet werden, bevor sie die Brennhaare entwickeln, die bei Menschen zu Hautreizungen und Atemproblemen führen können. Das Biozid hatte sich in den vergangenen Jahren bereits bewährt und soll für Bienen und Käfer ungefährlich sein.

Wirkstoff des eingesetzten Biozids ist ein Protein, das durch ein natürliches Bodenbakterium produziert wird und den Darm der Raupen schädigt. Ein Fachfirma wird das Insektengift ausbringen: Von Hubsteigern aus werden die Blätter von Eichen besprüht, die überwiegend an KiTas, Schulen, Spielplätzen und Sportstätten stehen.

Mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren

Voraussichtlich Ende Mai beginnt dann der zweite Schritt im Kampf gegen die mitunter gefährlichen Raupen: die mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren. Soll heißen, dass die Raupen mit Spezialsaugern von den Bäumen entfernt werden. Die mechanische Bekämpfung kann frühestens ab dem dritten Larvenstadium erfolgen, wenn die Raupen mit ihren namensgebenden, typischen Prozessionen im Baum beginnen. In der Folge entstehen auch die zunehmend größer werdenden Gespinstnester, in denen sich die Larven häuten und zum Abschluss der Entwicklung verpuppen.

Während die Raupen im dritten und vierten Larvenstadium noch mit wenigen Brennhaaren ausgestattet sind, beginnt mit dem fünften und vor allem sechsten Larvenstadium für uns Menschen die Zeit, wenn viele den Eichenprozessionsspinner besonders spüren. Ziel der Stadt ist es, an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet die Raupen bis dahin deutlich reduziert zu haben. 

Raupengespinste melden

Raupengespinste an Eichen auf öffentlichen Grünflächen, an Schulen oder Kindergärten können dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit über den Online-Dienst „Mängelmeldung“ gemeldet werden. Weitere Informationen sind im Internetauftritt der Stadt abrufbar.

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