Horror-Rechnung: 295.000 Euro für den Mietwagen

ANTENNE MÜNSTER - Hörer Ferhat (30) war geschockt. Er hatte beim Carsharing-Unternehmen „ShareNow“ einen Mietwagen für zwei Stunden gebucht. Die Rechnung dafür hatte es in sich.

© Liam Walker, CC-BY-SA-4.0

Ferhat sollte für die Spritztour exakt 295.324,87 Euro zahlen. Um den Betrag online zu begleichen, sollte er nur auf den Zahlungs-Button klicken. Gut, der Münsteraner hatte die gebuchte Mietdauer um zwei Minuten überschritten. Laut Carsharing-Anbieter ShareNow soll er in der gebuchten Zeit allerdings insgesamt unglaubliche 820.000 Kilometer gefahren sein. Nachgerechnet hätte Ferhat damit in zwei Stunden und zwei Minuten 20mal die Erde umrundet und wäre schneller unterwegs gewesen als eine Raumsonde der NASA. Zweifel kamen bei ShareNow trotzdem zunächst nicht auf. Laut Rechnung wurden pro Zusatzkilometer 39 Cent berechnet. Macht zusammen fast 300.000 Euro.


Die Rechnung mit dem Zahlungs-Button. "Ein bisschen mulmig war mir schon zumute", sagte unser Hörer Ferhat.© ANTENNE MÜNSTER
Die Rechnung mit dem Zahlungs-Button. "Ein bisschen mulmig war mir schon zumute", sagte unser Hörer Ferhat.
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Sechs Wochen lang versuchte der Carsharing-Kunde vergeblich, mit ShareNow in Kontakt zu treten – Mails kamen nicht an und versprochene Rückrufe gab es nicht. Weil ihm, wie er sagte, angesichts der horrenden Rechnung ziemlich mulmig zumute war, schaltete Ferhat D. schließlich seinen lokalen Radiosender ANTENNE MÜNSTER ein. Der konnte das Problem relativ schnell aus der Welt schafften. Ein Anruf beim münsterischen Carsharing-Anbieter Wuddi, dem lokalen Partner von ShareNow reichte dafür aus. Wuddi-Geschäftsführer Manuel Schlottbom ließ die Rechnung löschen, lud seinen verzweifelten Kunden sogar persönlich ein und schenkte ihm als kleine Entschädigung einen Carsharing-Gutschein über 100 Euro.

Der 30-jährige Ferhat sollte fast 300.000 Euro für den Mietwagen zahlen© privat
Der 30-jährige Ferhat sollte fast 300.000 Euro für den Mietwagen zahlen
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Ende gut, alles gut für ANTENNE MÜNSTER-Hörer Ferhat. Im Radio-Interview freute er sich:

Ja, auf einmal ging alles ziemlich schnell. Es war sehr beunruhigend für mich, aber ich bin jetzt wieder frei.

Geklärt ist damit allerdings nun auch, dass Ferhat D. tatsächlich keine übermenschlichen Superkräfte besitzt und nicht innerhalb von zwei Stunden 20mal um die Erde fahren kann.

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