Friedenskonferenz im Rathaus
Veröffentlicht: Freitag, 15.09.2023 19:15
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat Deutschland für umfassende Hilfen gedankt und erneut appelliert, bei der militärischen Unterstützung nicht nachzulassen.

Erst an dem Tag, an dem es wieder Frieden in der Ukraine gebe, brauche das Land keine Waffen-Lieferungen mehr, sagte Klitschko bei der ersten "Westfälischen Friedenskonferenz" in Münster.
Deutschland wird nach Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sein weltweites Engagement über Europa hinaus verstärken. Die Europäer:innen dürften "nicht stillsitzen", wenn es um die Zukunft der internationalen Ordnung gehe, sagte Pistorius in der Eröffnungsrede zur ersten "Westfälischen Friedenskonferenz" in Münster. "Wir werden und wir dürfen nicht zuschauen, wie hegemoniale Kräfte auf der Welt souveränen Staaten und Völkern ihren Willen aufzwingen", sagte Pistorius. Er bezog sich dabei unter anderem auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf China, das im indo-pazifischen Raum die eigenen Ambitionen "mit Härte und teilweise auch rücksichtlos" durchsetze.
Die Ukraine entscheidet Pistorius zufolge selbst, wann der Zeitpunkt für Friedensverhandlungen gekommen ist. Den ersten Schritt aber müsse Russlands Präsident Wladimir Putin machen. "Am Ende ist Putin derjenige, der diesen Krieg beenden kann, indem er morgen seine Truppen zurückzieht", sagte Pistorius in der Eröffnungsrede zur ersten Westfälischen Friedenskonferenz in Münster. Der Kremlchef lasse allerdings nicht erkennen, dass er nachlassen werde. Solange das der Fall sei, entscheide die Ukraine, wann der Zeitpunkt gekommen sei, über Frieden oder einen Waffenstillstand zu verhandeln.
Laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius lässt sich die Bundesregierung mit der Entscheidung über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern bewusst Zeit - um mögliche Folgen abzuwägen.
Über die Westfälische Friedenskonferenz berichtet ANTENNE MÜNSTER-Chefredakteur Stefan Nottmeier im Gespräch mit Nachmittagsmoderator Matthias Kamps:
Die erste Westfälische Friedenskonferenz
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat bei seiner Ankunft in Münster zunächst mal einen Dank an Deutschland gerichtet für die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland:
Leiter der Konferenz war der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet:
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die Veranstaltung schon am Mittag verlassen müssen. Als ehemaliger Oberbürgermeister von Osnabrück würde er es sehr begrüßen, wenn die Westfälische Friedenskonferenz künftig im Wechsel zwischen Münster und Osnabrück stattfinden könnte:
Oberbürgermeister Markus Lewe hat sich gefreut, Vitali Klitschko wieder zu sehen:
Ausgerichtet wurde die Erste Westfälische Friedenskonferenz von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe. Deren Vorsitzenden Reinhard Zinnkann hat ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne kurz vor Beginn der Tagung gefragt:
Um das leibliche Wohl der hochkarätigen Gäste kümmerte sich Dieter Schmitz von "Tafelschmitz":
Die Westfälische Friedenskonferenz ist weitestgehend störungsfrei zu Ende gegangen. Diese Bilanz zieht die Polizei Münster. Neben der Friedenskonferenz fanden fünf Demos und Versammlungen mit rund 3.000 Teilnehmer:innen statt, unter anderem der globale Klimastreik von Fridays for Future. Auch die weiteren Demos und Versammlungen verliefen friedlich. Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf:
Nach dem G7-Außenministertreffen im vergangenen November hat sich Münster erneut als sympathischer und aufmerksamer Gastgeber präsentiert. Ein weiteres Mal gingen Bilder des Friedens von Münster aus. Ich freue mich, dass wir dazu unseren Beitrag leisten konnten.