Diskussion um Haushaltsloch an der Uni Münster
Veröffentlicht: Donnerstag, 23.01.2025 15:30
Die Universität Münster hat zu wenig Geld. Die Studierendenvertretung befürchtet jetzt Sparmaßnahmen zulasten der Studierenden.

Die Uni Münster muss sparen, denn es fehlen Millionen. So weit so bekannt. Nach der Rede des Unirektors zu der schwierigen Finanzlage beim Neujahrsempfang, regt sich jetzt Widerstand in der Studierendenschaft. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni übt deutliche Kritik. In seiner Neujahrsrede sei viel über Forschung gesprochen worden, dass an der Uni auch Lehre stattfindet, sei laut der Referentin für Hochschulpolitik des AStA, Lucy Eggert, ignoriert worden. Mehr noch: Bei der Finanzierung der Uni fokussiere sich die Verwaltung zu sehr auf die Forschung und damit auch auf die Einwerbung von Drittmitteln. Das gefährde die Qualität der universitären Ausbildung und vernachlässige den ebenso wichtigen Bildungsauftrag der Universität, sagt die AStA-Vorsitzende Theresa Dissen. Wenn die Lehre jetzt an Attraktivität verliere, werden die Studierendenzahlen weiter sinken und dadurch die Kosten weiter steigen.
Fehlende Landesgelder erfordern Sparmaßnahmen
Die Uni dagegen sieht keine einseitige Förderung der Forschung zu Lasten der Lehre. "Alle Bereiche müssen sparen, weil Landesgelder gekürzt wurden", sagt Uni-Sprecher Norbert Robers auf Anfrage von ANTENNE MÜNSTER.
Die Universität bekommt unter anderem weniger Zuschüsse, weil die Studierendenzahlen gesunken sind.
AStA fordert mehr Fokus auf Lehre
Der AStA schätzt, dass es aktuell zu wenig Anreize für ein Studium in Münster gebe. Dafür sei ein Grund der Wohnungsmangel, aber auch zu wenig Fokus auf die Lehre an der Uni. Deshalb fordert der AStA bei Seminaren und Vorlesungen nicht zu kürzen. "Wer an der Lehre spart gefährdet die Zukunft der gesamten Uni", meint der AStA. Auch Kürzungen bei den Öffnungszeiten der Bibliotheken sieht der AStA kritisch. Der AStA fordert das Rektorat auf, sich gegenüber dem Land NRW für eine bessere Grundfinanzierung der Hochschulen einzusetzen.
Noch sei laut der Universität nicht konkret entschieden, wie man mit dem 25 Millionen-Euro- Defizit im 800 Millionen Haushalt umgeht.