Münsterrekorde: Kalle ist Münsters längster Dackel
Veröffentlicht: Mittwoch, 26.04.2023 18:01
Wie vermisst man eigentlich einen Dackel? Antwort: Vom Halsband bis zum Anfang des Schwanzes. Familie Woestmeyer aus Hiltrup kam so bei ihrem Dackel Kalle auf stolze 55 Zentimeter.

Der drei Jahre alte Dackel-Rüde von Marion und Matthias Woestmeyer hat damit bei der laufenden Aktion von Antenne Münster den vierten Münsterrekord aufgestellt. Normalerweise werden Standard-Dackel bis zu 49 Zentimeter lang. Kalles Maße sind deshalb schon eine Ausnahme. Kalle entstammt aber keiner sogenannten Qualzucht, bei der schmerzfördernde Merkmale eingezüchtet werden, erklärt Besitzerin Marion Woestmeyer:
Unser Kalle ist ein reinrassiger Dackel und ihm geht es trotz seiner „Überlänge“ sehr gut. Damit das so bleibt, gehen wir mit ihm regelmäßig zur Hunde-Physiotherapie. Dort bekommt er Massagen und zuhause haben wir ein besonderes rückenschonendes Sitzkissen für ihn.
Kalle aus Hiltrup ist Münsters längster Dackel
Dackel sind ursprünglich Jagdhunde. So wurden sie entsprechend mit langem Oberkörper und kurzen Beinen gezüchtet, damit sie leichter in Dachs-, Fuchs- oder Kaninchenbauten eindringen können. Familie Woestmeyers Dackel Kalle in Hiltrup ist ansonsten ein ganz typischer Vertreter seiner Art, erzählt Frauchen Marion im Radiointerview:
Er ist ein ganz schöner Dickkopf und hört nur manchmal. Dafür ist er sehr verschmust. Als mein Mann schwer krank war, ist Kalle nicht von seiner Seite gewichen. Kalle ist einfach unser Schatz.

Als wir am Mittwochmorgen (26.4) den neuen Rekordhalter küren wollten, hatten wir Marion, die sich auf den letzten Drücker noch beworben hatte, zunächst nicht erreicht, um die Echtheit ihrer Bewerbung auf Seriösität zu prüfen. Deshalb kürte Morgenmoderator Jonas Menke Dackel "Eros" mit Frauchen Lea aus Uppenberg und Dackeldame "Dunja" mit Herrchen Dirk aus Berg Fidel als "vorläufige" Gewinner. Ihre Dackel messen beide 51cm. Damit landen beide gemeinsam auf dem zweiten Platz. In unserer Morningshow hat ANTENNE MÜNSTER-Morgenmoderator Jonas Menke mit Lea und Dirk telefoniert:
Lea und Dirk teilen sich Platz 2
Qualzuchten bei Dackeln: Stellungnahme des Veterinäramtes
Im Zuge der Suche nach dem "längsten Dackel" hat uns das Veterinäramt der Stadt Münster darauf hingewiesen, dass durch den Wettbewerb die Übertypisierung des langen Rückens verharmlost oder sogar als positiv angepriesen werde, obwohl solche Züchtungen verboten sind. Das war von uns ausdrücklich nicht so gewollt und deshalb machen wir euch gern auf die Problematik aufmerksam. Hier die wichtigen Auszüge aus dem Schreiben des Veterinäramtes:
In der Zucht von Heimtieren wird vorwiegend auf charakteristische Merkmale abgezielt. So werden in der Zucht Vorgaben zur von Menschen "gewünschten" Erscheinungsform von Körper, Schwanz, Kopf, Ohren, Augen, Haut/Fell und Farbe festgelegt. Nicht selten werden Übertypisierungen eingefordert, wodurch die Ausbildung von Defekten an Körperfunktionen und/oder Organen gefördert wird. Dies fällt dann unter den Begriff der Qualzucht, welche in Deutschland gemäß § 11b des Tierschutzgesetzes verboten ist.
Auch die Rasse Dackel gehört in den übertypisierten, körperlichen Ausprägungen zu den sogenannten "Qualzucht"-Rassen. Dies besagt ein Gutachten zur Auslegung von § 11b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen), im Jahr 1999 vorgelegt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die meisten Vertreter dieser Rasse zeigen einen extrem langen Rücken und stark verkürzte (oft verkrümmte) Beine infolge eines unproportionierten Zwergwuchses. Dies bedingt eine genetische Disposition zu einer Reihe von Erkrankungen. So wird bei Dackeln beispielsweise das Auftreten eines Bandscheibenvorfalls begünstigt, teilweise einhergehend mit einer Lähmung der Hinterbeine ("Dackellähme").
(...)
Wir sehen es daher generell sehr kritisch, in einem medialen Beitrag auf eben solche körperlichen (Qualzucht-) Merkmale abzuzielen, da dies die Nachfrage nach solchen Züchtungen steigern könnte.
So suchen wir die Münsterrekorde
Wir geben euch immer montags (7.10 Uhr) und mittwochs (7.40 Uhr) einen Rekord vor. Nach dem ersten Aufruf haben alle, die den Rekord für sich beanspruchen, 48 Stunden Zeit, sich zu melden. Dann wird aufgelöst und es gibt eine neue Aufgabe.