Coconut Beach: Vier-Punkte-Plan gegen Rassismus
Veröffentlicht: Donnerstag, 23.07.2020 16:30
Die Macher vom Coconut Beach haben einen Maßnahmenkatalog zusammengestellt, damit sich rassistische Vorfälle beim Einlass in Clubs nicht mehr wiederholen sollen.

Am Sonntag (19.07.) hatte ein Türsteher drei Gäste aus Hamm, die ordnungsgemäß Eintrittskarten vorweisen konnten, nicht reingelassen. Begründung: "Weil es mit ihnen einfach nicht passt". Die abgewiesenen Männer, Victor Ocansey und seine beiden Söhne (Foto), haben ihr Erlebnis öffentlich gemacht. Es folgten Entschuldigungen und Diskussionen. Der Türsteher wurde entlassen.
Am Ende steht nun dieser Maßnahmenkatalog des Coconut Beach:
Worten müssen Taten folgen – deshalb wollen wir euch einen ersten Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung von rassistischen Strukturen präsentieren. Ergänzend zu den Konsequenzen, die bereits gezogen wurden.
1. Der direkte Draht: Damit in Zukunft kein Betroffener mehr ungehört bleibt, richten wir ab sofort die Meldestelle no2racism@dockland.de ein. Hier kann sich jeder melden, der trotz klarer Türregeln ungerecht behandelt wurde. Zu diesem Zweck wird auch alsbald ein großes Schild mit der Mailadresse der Meldestelle und unseren Einlasskriterien gut sichtbar am Eingang platziert.
2. Die Securitykontrolle: Jede Securitykraft wird eine große, gut lesbare dreistellige Kennziffer tragen, die bei Beschwerden direkt angegeben werden kann und die Kontrolle über regelwidriges Handeln erhöht und die Nachverfolgung gewährleistet.
3. Bodycams: Zukünftig wird die Securityleitung vorne an der Tür mit Bodycams ausgestattet, die bei Bedarf und Einverständnis aller aktiviert werden, um Vorgänge besser nachverfolgen zu können.
4. Regelmäßige Aufarbeitung & Austausch: Lernen durch Zuhören - Durch wiederkehrende Podiumsdiskussionen mit den Behörden (Polizei & Ordnungsamt), Vertretern der Politik, der Sicherheitsfirma und Gästen, sollen alte Strukturen aufgebrochen und eine dauerhafte Verbesserung ermöglicht werden. Einen Termin für das erste Event mit dem Titel "Wir gegen Rassismus – Was können wir besser machen?" werden wir in Kürze bekanntgeben. Speaker, Betroffene und Zuhörer können sich für das Event anmelden. Mehr Infos folgen im Event.
Uns ist bewusst, dass diese Situation für uns und die gesamte Branche eine Chance bedeuet, veraltete Strukturen aufzubrechen und unseren aktiven Part in der Rassismusbekämpfung einzunehmen. Wir freuen uns über jeden, der uns dabei unterstützt.
Wir sind der Überzeugung, dass Aufarbeitung mehr Veränderung bewirkt als Kündigungen. Falls euch also noch eine zündende Idee für eine wirkungsvolle Antirassismusmaßnahme einfällt, teilt sie uns gerne mit!
Wir freuen uns darauf, mit euch zusammen eine Veränderung in der Gastro- und Clubbranche herbeizuführen. Macht mit!
ANTENNE MÜNSTER-Reporter Michael Wessels berichtet im Gespräch mit Nachmittagsmoderator Jonas Menke über den Vier-Punkte-Plan: