29-Euro-Ticket: Stadtwerke rechnen mit mehr Kunden

Das geplante 29-Euro-Nahverkehrsticket (MünsterAbo) für Münster beschert den Stadtwerken voraussichtlich zehn Prozent mehr Kunden. Davon geht das Unternehmen aus.

© ANTENNE MÜNSTER

Das MünsterAbo für 29 Euro im Monat soll im August eingeführt werden. Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Gäfgen sagt im ANTENNE MÜNSTER-Interview, er erwarte den Kundenanstieg von jeweils zehn Prozent in den ersten beiden Jahren. Außerdem weißt er auf eine Sondersituation in Münster hin: Da das bisher teuerste Abo 49 Euro im Monat kostete, seien die Stadtwerke von den nötigen Reaktionen auf das neue Deutschlandticket deutlich weniger betroffen als Städte, in denen der innerstädtische Nahverkehr bisher deutlich teurer war.


Das 29-Euro-Ticket wird es entweder via der neuen "Movis"-App, die bis Anfang April verfügbar sein soll, oder als Chipkarte geben. Und zwar nur im Jahresabo. Erst nach einem Jahr kann es monatlich gekündigt werden. Wer trotzdem vorzeitig kündigen will, kann das tun, muss aber dann 30 Euro Gebühr zahlen. Das Ticket ist für Fahrten im Stadtgebiet begrenzt. Wer den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen will, muss sich das bundesweite 49-Euro-Ticket kaufen. Das gilt ab dem 1. Mai und soll ab dem 3. April ebenfalls in digitaler Form bei den Stadtwerken erhältlich sein. Es gibt hierzu aber bereits Planungen einen niedrigschwelligen Möglichkeit, das MünsterAbo bei Bedarf für den Differenzbetrag von 20 Euro auf das Deutschlandticket zu upgraden.

Weniger Kosten für Job- und Schülerticket

Das MünsterAbo kann mit dem Jobticket verknüpft werden. Da der Arbeitgeber standardmäßig 16 Euro beisteuert, zahlen Berufstätige dann nur 13 Euro im Monat. Ebenfalls soll die GoCard für Schüler:innen günstiger werden. In der Politik wird derweil darüber diskutiert, ein bundesweites Ticket für Schüler:innen für weniger als 49 Euro einzuführen.

Das Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt hatte das 29-Euro-Ticket für Münster auf den Weg gebracht. Zur Gegenfinanzierung des günstigen 29-Euro-Tickets sollen die Einnahmen aus den gestiegenen Gebühren für Anwohnerparkausweise verwendet werden. Erst im Februar hatte der Rat beschlossen, die Preise für Bewohnerparkausweise von aktuell 19 Euro auf bis zu 380 Euro pro Jahr steigen zu lassen.

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