Zum "Warntag" blieb es in Münster stumm

Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung fand heute ein bundesweiter Warntag statt. In Münster blieben die Sirenen allerdings stumm. Bei der Warn-App "NINA" gab es Probleme.

© Stadt Münster

Heute Vormittag haben in ganz Deutschland die Sirenen zu einem Testalarm geheult. In Münster ist es dagegen still geblieben. Verantwortlich ist dafür ein Streit mit der anfangs zuständigen Fachfirma. In vielen Kommunen des Münsterlandes waren Sirenen in den 90er Jahren abgebaut worden. Jetzt mussten sie fast überall in der Region neu installiert werden. In Münster sollte eine Fachfirma in den vergangenen drei Jahren rund 70 Anlagen auf den Dächern installieren. Die Stadt hat sich allerdings von der Firma getrennt und befindet sich aktuell im Rechtsstreit mit ihr. Inzwischen wurde ein anderes Unternehmen beauftragt.

Die Warnung über NINA kam eine halbe Stunde zu spät.© ANTENNE MÜNSTER
Die Warnung über NINA kam eine halbe Stunde zu spät.
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NINA war überlastet

Zum Warntag hat heute nur die Warn-App "NINA" einen Probealarm für Münster ausgelöst, allerdings erst um 11:31 Uhr. Laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn ist es zu einer Überlastung gekommen, deshalb ist die Auslösung verzögert erfolgt.

Bei einem echten Alarm informiert außerdem ANTENNE MÜNSTER über die Lage, dazu kommen Durchsagen über Lautsprecherwagen und irgendwann auch heulende Sirenen.

Infos zur App NINA

NINA wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn entwickelt und ist mit dem sogenannten Modularen Warnsystem verknüpft. Das ist das satellitengestützte Warnsystem des Bundes, das Warnungen des BBK und lokale Warnungen der Leitstellen verbreitet. NINA empfängt aber auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserwarnungen. Andere Warn-Apps sind BIWAPP (Bürger Info und Warn App), KATWARN sowie diverse regionale Warn-Apps.

Welchen Sinn hat der Warntag?

"Es hat sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes und bereits Erlerntes zurückgreifen", sagt Christoph Unger, Präsident des BBK. Deshalb sei es sinnvoll, so etwas einzuüben. Außerdem gebe es eine zunehmende Zahl von Naturkatastrophen, zum Beispiel die Hitzewellen von 2018 und 2019, Terroranschläge wie in Halle oder Hanau oder aktuell die Corona-Pandemie. Diese Ereignisse hätten gezeigt, dass ein Warnsystem wichtig sei.

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