WWU heißt künftig "Universität Münster"

Die Westfälische Wilhelms-Universität heißt künftig "Universität Münster". Der Senat der Uni hat am Mittwoch (05.04) mit großer Mehrheit beschlossen, Namensgeber Wilhelm II. zu entfernen.

© BLB NRW

Der Senat hat sich eindeutig dafür ausgesprochen, dass die WWU ihren Namensgeber Wilhelm II. aus ihrem Namen streicht und künftig Universität Münster heißt. Insgesamt stimmten 20 Senatsmitglieder in offener Abstimmung für die Umbenennung, eine Person dagegen, zwei Mitglieder waren nicht anwesend. Der entsprechende Beschluss wird allerdings erst nach der Genehmigung durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft wirksam. Die Namensänderung tritt voraussichtlich am 1. Oktober in Kraft.

Nun ohne "Westfalen"

Mehrere westfälische Verbände hatten mit einer entsprechenden Eingabe noch versucht, die Region "Westfalen" irgendwie im neuen Namen zu platzieren. In dem Schreiben setzen sich der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL), der Sparkassenverband Westfalen-Lippe, der Westfälische Heimatbund, die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, die Stiftung Westfalen-Initiative und der Westfalen e.V. dafür ein, ein "Westfalen" oder ein "westfälisch" im Namen zu lassen.

Rektorat für Umsetzung verantwortlich

Für die Umsetzung des Beschlusses ist das Rektorat verantwortlich. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Universität an einer zügigen Realisierung des Beschlusses arbeiten. Dazu gehören unter anderem Anpassungen des Logos und des Dienstsiegels sowie weiterer offizieller Dokumente. Diese Änderungen, zum Beispiel auf den Webseiten der Universität, müssen in allen Bereichen der Universität vorgenommen werden – sowohl in den Fachbereichen als auch in der Zentralverwaltung. Alle Aufgaben und Prozesse die im Zuge der Umbenennung anfallen, werden mit Augenmerk auf Wirtschaftlichkeit durchgeführt. Zu den Kosten gibt es aktuell noch keine Angaben.

Namensstreit seit 1996

Mitte der 90er-Jahre entzündete sich schon der Namensstreit. Namensgegner hielten Wilhelm II. für "überaus militaristisch und nationalistisch, antislawisch und geradezu obsessiv antisemitisch". Ein Beschluss des Rektorats beendete die Debatte. Die Universität behielt ihren Namen. Seit 2018 steht die Namensgebung wieder zur Debatte in Form von Debatten, Podiumsdiskissionen und wissenschaftlichen Untersuchungen.

Weitere Meldungen