Wieder Home-Schooling für Münsters Schüler

Zumindest eine Woche lang müssen die meisten Schülerinnen und Schüler in Münster wieder zuhause lernen. Nur die Abschlussklassen dürfen in die Klassenzimmer zurückkehren.

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Zunächst bis zum kommenden Freitag (16.04.) hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer erneut Distanzunterricht angeordnet. Als Grund nannte sie die unsichere Infektionslage. Der vielleicht entscheidende Grund dürften aber die nach wie vor fehlenden Selbsttests in den Schulen sein. In Münster wären dafür 114.000 Tests pro Woche nötig, so Schuldezernent Thomas Paal. Diese sollen nun in dieser Woche geliefert werden.

Testpflicht auch in Notbetreuung

Aktuell aber haben Münsters Schulen nur noch einige Restbestände von Schnelltests zur Verfügung, sagte uns Hendrik Snethkamp, der Sprecher der Gymnasien in Münster. Die noch vorhandenen Tests werden nun zunächst für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen sowie der 10. Jahrgangsstufe genutzt, die nun in den Präsenzunterricht zurückkehren. Auch Kinder, die in die Notbetreuung der Klassen 1 bis 6 gehen, müssen nun verpflichtend zweimal pro Woche einen Schnelltest machen.

Reaktionen von GEW und Lehrerverband

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Lehrerverband reagierten so auf den von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer gefällten Beschluss, die Schulen in der kommenden Woche nicht zu öffnen.

So heißt es von der GEW:

Das Ministerium muss nun liefern, nicht nur ankündigen. Die kommende Woche muss gut genutzt werden, um endlich verlässlich und rechtssicher zu organisieren, was Schulen für ein Wechselmodell mit Testpflicht benötigen. Die Einführung der Testpflicht war ein kommunikatives Desaster, die Auslieferung der Tests ist bislang misslungen

so Münsters GEW-Stadtverbandsvorsitzende Ulrich Thoden.

Vom Lehrerverband lehrer nrw kommt Verständnis, aber auch deutliche Kritik:

Die einwöchige Rückkehr zum Distanzunterricht an den Schulen in NRW für alle Jahrgänge außerhalb der Abschlussklassen ist schmerzlich, aber angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens nachvollziehbar. Im Wechselmodell wäre der Gesundheitsschutz derzeit nicht nur wegen der Pandemie-Lage, sondern auch wegen der nach wie vor fehlenden Impfangebote für Lehrkräfte im Sekundarbereich sowie wegen der unzureichenden Vorbereitungen zur Umsetzung der Testpflicht nicht gewährleistet. (...) Wir fordern wir nochmals und umso dringlicher, dass die Landesregierung geschultes Testpersonal bereitstellt. (...) Hierzu müssen die Kommunen mit einbezogen werden - es ist unverständlich, dass die Landesregierung es bisher versäumt hat, diese Option auch nur in Betracht zu ziehen

erklärt Sven Christoffer, Vorsitzender von lehrer nrw.

Eingeschränkter Regelbetrieb in den KiTas

In den KiTas geht es ab Montag (12.04.) mit dem eingeschränkten Regelbetrieb weiter. Konkret bedeutet das: Es bleibt bei der pauschal um zehn Wochenstunden reduzierten Betreuung in festen Gruppen. Grund für diesen Schritt sei die "derzeit unsichere Entwicklung des Infektionsgeschehens", so Familienminister Joachim Stamp (FDP). Helfen sollen Schnelltests für die kleinen Kinder. Für die Beschäftigten stünden wöchentlich zwei Tests zur Verfügung.

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