Wie soll der kleine Leopard heißen?
Veröffentlicht: Montag, 08.09.2025 14:50
Vor neun Wochen ist im Allwetterzoo Münster ein Persisches Leoparden-Jungtier zur Welt gekommen. Jetzt braucht die Kleine einen Namen.

Die Geburt war ein sehr besonderer und wichtiger Erfolg für den Zoo und die stark bedrohte Tierart.
Seit der Geburt am 3. Juli 2025 wurden Mutter "Nahla" und ihr Jungtier so wenig wie möglich gestört, denn gerade die ersten Wochen nach einer Tiergeburt sind kritisch.
Nun musste die Ruhe jedoch unterbrochen werden, denn für den Nachwuchs stand die erste tierärztliche Untersuchung nebst Impfung an. Dabei konnten das Tierärzteteam auch das Geschlecht des Jungtieres feststellen: Es ist ein Weibchen.
Leoparden-Jungtier muss zum ersten Impftermin
"Das Jungtier ist topfit und gut genährt", sagt Johanna Reuken, Tierärztin im Allwetterzoo. "Wir haben sie uns von vorne bis hinten einmal angesehen, gewogen, eine Wurmkur gegeben, einen Transponder gesetzt und geimpft. Die Impfung ist die klassische Katzenimpfung gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen. Die ist wichtig, weil sich die Antikörper, die die Jungtiere von ihrer Mutter mitbekommen, mit der Zeit abbauen."

Um die Trennung von Mutter und Nachwuchs so kurz wie möglich zu halten, wurde das Jungtier direkt auf der Außenanlage untersucht. "Nahla" wurde währenddessen mit einem Stück Fleisch in der Innenanlage abgelenkt. "Natürlich ist so eine Trennung immer aufregend für die Tiere, aber die Bindung zwischen Mutter und Jungtier ist in dem Alter bereits so eng, dass die kurze Trennung nicht problematisch ist", sagt Reuken. In etwa vier Wochen steht der nächste Impftermin an.
Leoparden-Katze wurde im Allwetterzoo besamt
Mutter "Nahla" ist vor einigen Monaten im Allwetterzoo künstlich besamt worden. Dabei handelt es sich um ein besonders schonendes Verfahren, das nur von sehr wenigen Tierärzten auf der Welt durchgeführt werden kann und darf. Dr. Imke Wiemann, die als Tierärztin im Allwetterzoo arbeitet, ist eine von ihnen.
Der Vater des Jungtieres ist ein Leoparden-Männchen, das mit der Hand aufgezogen wurde und sich nicht auf natürlichem Wege fortpflanzen kann, für das Erhaltungszuchtprogramm aber extrem wichtig ist.
Der Persische Unterart wird von der IUCN als stark gefährdet eingestuft und ist nur noch in vereinzelten Regionen des Kaukasus und einer größeren Population von geschätzten 800 Tieren im Iran zu finden.

Wilderei und die Zerstörung seines Lebensraums setzen dem Persischen Leoparden weiterhin zu und sind seine größte Bedrohung. Der WWF unterstützt die Schutzgebiete und deren Wildhüter mit Fortbildungen und Ausrüstung. In Kooperation mit dem Allwetterzoo hat er gemeinsam das "Team Leopard Münster" ins Leben gerufen. Über einen monatlichen Beitrag unterstützen die Mitglieder die wertvolle Arbeit und somit den Schutz der bedrohten Tiere. Auch Aurel Heidelberg, Referent Ökoregion Kaukasus beim WWF, ist erfreut über den Zuchterfolg des Zoos: "Insbesondere in Zeiten des dramatischen Artensterbens sind internationale Erhaltungszuchtprogramme für gefährdete Wildtierarten, wie für den Persischen Leoparden, heute kaum aus dem weltweiten Artenschutz wegzudenken. Sie liefern einen wichtigen Beitrag, dass die durch Verfolgung sowie durch Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen durch den Menschen regional ausgestorbenen Arten ihren Lebensraum wiederbesiedeln können. Dafür braucht es nationale und internationale Naturschutzstrategien und Wiederansiedlungsvorhaben."
Das Leoparden-Jungtier im Allwetterzoo braucht einen Namen
Einen Namen hat das Jungtier im Allwetterzoo bislang noch nicht, das soll sich aber zeitnah ändern. Der Allwetterzoo wird am Mittwochvormittag (10.09.) eine besondere Aktion starten, an deren Ende über den Namen des kleinen Leoparden entschieden wird. Mehr wird am Dienstag auf dem Whatsapp-Kanal des Zoos verraten.