UKM-Expertenrat empfiehlt Impfstoff von AstraZeneca

Ein Expertenrat von mehreren Ärzten der Uniklinik hat den Impfstoff von AstraZeneca verteidigt. Er sei viel besser als sein Ruf, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

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Der Impfstoff von AstraZeneca wurde weltweit bereits millionenfach verimpft. Schwerwiegende Reaktionen habe es dabei nicht gegeben, heißt es in der Erklärung. Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen seien eine normale Impfreaktion und würden nach 24 Stunden abklingen. Wichtig sei vor allem, dass der Impfstoff besonders schwere Covid-19-Erkrankungen genauso wirksam verhindert wie die Produkte von BioNTech und Moderna. Und er sei voll wirksam gegen die britische Mutation des Virus.

Expertenrat: AstraZeneca verhindert auch Ansteckungen

Das Institut an der Universität Oxford, dass den Impfstoff entwickelt hat, gehört zu den erfahrensten Impfstoff-Forschungslabors der Welt. Hinsichtlich des AstraZeneca Impfstoffs habe sich gezeigt, dass die Viruslast bei Geimpften nicht mehr so hoch ist wie bei Nicht-Geimpften, heißt es in der Erklärung. Die geringere Viruslast im Rachen lege wiederum nahe, dass die Übertragbarkeit des Virus an Dritte - und damit die Ansteckungsgefahr - ebenfalls geringer ist. Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen könne durch eine Verlängerung des Zeitraums bis zur zweiten Impfe die Effizienz sogar bis zu 80 Prozent gesteigert werden. Bislang hatte AstraZeneca selbst die Wirksamkeit mit 70 Prozent angegeben.

Impfempfehlung an alle UKM-Beschäftigte

Der Vorstand am UKM hat heute alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die noch nicht geimpft wurden, eingeladen, dies möglichst bald mit dem Impfstoff von AstraZeneca zu tun. Damit könne schnell ein vollständiger Schutz für alle Mitarbeitenden des UKM als systemrelevante Institution erreicht werden. Ein anderer Impfstoff werde für mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen. Nach Angaben von UKM-Sprecherin Anja Wengenroth sind aktuell 5.800 der rund 10.000 Beschäftigten der Uniklinik bereits geimpft worden, vornehmlich mit dem Impfstoff von Moderna. Die Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca könnten in den nächsten Wochen je nach Liefermenge erfolgen.

Chef-Virologe im Interview

Im Interview mit ANTENNE MÜNSTER-Nachmittagsmoderator Christoph Hausdorf verteidigt Prof. Dr. Stephan Ludwig die Impfstrategie der Uniklinik:

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Prof. Dr. Stephan Ludwig, Chef-Virologe an der Uniklinik Münster© UKM
Prof. Dr. Stephan Ludwig, Chef-Virologe an der Uniklinik Münster
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