Stadtwerke: Sorge um Gaspreise

Die Stadtwerke kaufen ihr Gas nicht in Russland, sondern in den Niederlanden und aus deutscher Förderung. Merkbar günstiger ist das Gas für uns in Münster aber deswegen nicht.

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Die Stadtwerke werden überwiegend mit sogenanntem L-Gas beliefert. Das hat einen etwas geringeren Brennwert als das energiehaltigere H-Gas, das aus Russland kommt. Allerdings sinken gerade die Liefermengen aus den Niederlanden, weil unser Nachbar die Gasförderung teilweise einstellt. Im Fall eines russischen Lieferstopps würde sich die unterschiedliche Herkunft des Gases für Stadtwerke-Kundinnen und -Kunden aber wohl nur marginal auswirken. Die Preise, so Stadtwerke-Sprecherin Lisa Schmees, sind größtenteils abhängig vom deutschen und weltweiten Gasmarkt.

Experten raten: Abschlagszahlungen anpassen

Im Falle eines russischen Lieferstopps könnten sich die Gaspreise nach Einschätzung der Bundesnetzagentur schlimmsten Falls verdreifachen. Münsters Stadtwerke und die Verbraucherzentrale raten deshalb dazu, sich jetzt schon auf die steigenden Energiekosten einzustellen. Das böse Erwachen könnte für viele tatsächlich auch erst Ende 2023 kommen. Wenn etwa die Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2022 im Briefkasten liegt. Dann drohten hohe Nachzahlungen, die viele Mieter finanziell überfordern könnten, so die Verbraucherzentralen. Zur Vorbereitung könne man sich jetzt schon mit dem Vermieter auf eine höhere monatliche Zahlung einigen. Oder alternativ private Rücklagen bilden. Auch die Stadtwerke empfehlen, schon jetzt die monatliche Abschlagszahlung zu erhöhen.

38.000 Erdgasanschlüsse in Münster

In Münster gibt es mehr als 38.000 Erdgasanschlüsse. Ein Haushalt mit durchschnittlichem Gasverbrauch mit (20.500 kWh) zahlt in Münster zur Zeit knapp 3.000 Euro im Jahr für das Erdgas. Das ist schon deutlich mehr als im letzten Jahr - und die Preise werden wohl noch weiter steigen.

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