Sparkassen-Kunden zahlen bargeldlos

Sparkassen-Kund:innen zahlen an der Ladenkasse inzwischen überwiegend digital. 60 % nutzen dazu Giro- und Kreditkarte oder das Smartphone.

© Sparkassenverband Westfalen-Lippe

Nur noch vier von zehn Kund:innen zahlen bar. Die Zahlen wurden heute bei der Jahrespressekonferenz des Sparkassenverbandes in Münster genannt. Auch beim Online-Banking nimmt die Zahl der Nutzer zu: 67 % der Sparkassenkund:innen wickeln ihre Bankgeschäfte digital ab.

Verbandspräsidentin fordert Leitzins-Erhöhung

Die Präsidentin des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Liane Buchholz, hat in der Pressekonferenz die Europäische Zentralbank aufgefordert, endlich mehr gegen die steigende Inflation zu tun. Immer mehr Menschen verzweifelten an den steigenden Preisen und rutschen mit ihren Konten ins Minus, sagte Buchholz. Die aktuellen Inflationswerte seien nicht mehr sozial und wirkten wie ein Armuts-Booster. Die steigenden Lebenshaltungskosten würden vor allem diejenigen treffen, deren Einkommen bereits durch die täglichen Bedarfskosten wie Wohnen, Heizen, Essen oder Tanken aufgebraucht sind. Darüber hinaus entwerte die Inflation Rücklagen, die die Menschen für Notfälle und das Alter zur Seite gelegt hätten. Es sei höchste Zeit, nicht mehr zu warten und endlich die Zinsen zu erhöhen, forderte Präsidentin Buchholz.

Wertpapier-Boom

Die Privatkund:innen der heimischen Sparkassen haben im vergangenen Jahr etwas weniger Geld auf die hohe Kante gelegt. Durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in den Sommermonaten haben die Menschen wieder mehr Geld für Freizeit, Urlaub und Ausflüge ausgegeben, sagte Verbands-Vizepräsident Wannhoff. Trotzdem wird auch weiter kräftig Geld angelegt: Wannhoff sprach von einem Boom im Wertpapiergeschäft mit Fonds und Aktien. Der Nettoabsatz sei gegenüber 2020 von 1,4 Milliarden auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Der Verkauf von Investmentfonds habe sich sogar innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

Jahresergebnis bei knapp 200 Millionen Euro

Knapp 200 Millionen Euro haben die Sparkassen im vergangenen Jahr verdient. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Jahresergebnis um rund 40 Millionen Euro. Angesichts von Pandemie und anderen Krisen sei das Ergebnis nicht hoch genug zu bewerten, sagte Verbandspräsidentin Buchholz. Für die Unternehmen war im Jahr Zwei der Pandemie etwas Entspannung angesagt: Der Bedarf an Corona-Förderkrediten ging von 1,7 Milliarden Euro im ersten Pandemie-Jahr auf 430 Millionen Euro im vergangenen Jahr zurück.

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