Sparkassen: Kredite und Sparen auf Allzeithoch

Die Corona-Krise hat sich auch auf die Jahresbilanz der Sparkassen in Westfalen-Lippe ausgewirkt. Sowohl die Zahl der Kredit als auch die Spareinlagen wuchsen auf Rekordhöhen.

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Firmen, Soloselbstständige, aber auch Privathaushalte sind durch die Corona-Krise in Bedrängnis gekommen und haben Kredite aufgenommen, erklärte heute die Präsidentin des Sparkassenverbandes, Liane Buchholz (Foto). Hinzu komme, dass angekündigte Hilfsprogramme über viele Woche nicht ausgezahlt wurden. Hier seien die Sparkassen eingesprungen.

Kunden sparen - weniger Konsum

Viele Privatkunden haben unterdessen in der Krise ihr Geld auf die hohe Kante gelegt. Sie haben im vergangenen Jahr so viel Geld gespart wie noch nie. Besonders im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sei viel Geld zurückgelegt worden und nicht für den Konsum ausgegeben worden. "Im Schnitt legten unsere Kunden jeden Werktag 130 Millionen Euro zusätzlich an die Seite. Im April waren bereits nach lediglich drei Werktagen mehr Einlagen zusammengekommen als in den ersten 13 Wochen des Jahres insgesamt", sagte die Präsidentin des Verbandes, Liane Buchholz. Auch der Aktien-Absatz stieg demnach um 260 Prozent.

Eigene Immobilie krisensicher in der Pandemie

In der Coronakrise haben viele Kunden der Sparkassen im vergangenen Jahr in Immobilien investiert und dafür Kredite aufgenommen. Das ist ein Ergebnis der Jahresbilanz des Sparkassenverbandes heute in Münster. Das eigene Zuhause sei aktuell so wichtig wie nie zuvor, sagte Verbands-Vizepräsident Jürgen Wannhoff in einer Video-Pressekonferenz. Angesichts von Pandemie und Homeoffice sei besonders auch das Wohnen außerhalb von Ballungszentren wieder interessanter geworden.

Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, während der digitalen Jahrespressekonferenz in Münster© ANTENNE MÜNSTER
Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, während der digitalen Jahrespressekonferenz in Münster
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Zahlen mit Karte nimmt zu

Viele Kunden der Sparkassen in Westfalen-Lippe sind in der Corona-Krise auf digitale Zahlungsmittel umgestiegen. Mehr als jede zweite Zahlung in Geschäften sei im vergangenen Jahr mit Giro- oder Kreditkarte erfolgt, hieß es heute bei der Bilanzpressekonferenz des Sparkassenverbandes in Münster. Auch das Online-Banking habe zugenommen. Inzwischen würden fast zwei Drittel aller Sparkassen-Kunden ihre Konten digital führen. Ein Drittel tue dies aber noch nicht. Die rund 1.200 Filialen in unserer Region gehörten auch weiter zur DNA der Sparkassen, erklärte Verbands-Vizepräsident Wannhoff.

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