Obdachlosenhilfe in Coronakrise

Der gemeinnützige Verein "Ein Rucksack voll Hoffnung - für Münster e.V." setzt sich für die Obdach- und Wohnungslosen hier in Münster ein. Um auch in der Coronakrise genügend helfen zu können, wurde jetzt eine Crowdfunding-Aktion gestartet.

© Ein Rucksack voll Hoffnung - für Münster e.V.

Seit 2014 engagiert sich bei "Ein Rucksack voll Hoffnung - für Münster" ein Team junger Münsteraner für die Belange von Obdachlosen in Münster. Dabei werden Rucksäcke mit allerlei Nützlichem gefüllt und an die Obdach- und Wohnungslosen verteilt. Besonders zur Zeit der Corona-Krise leistet das Projekt niederschwellig Hilfe und versorgt die Notunterkünfte mit Kleiderspenden und Hygieneartikeln. Das Ziel besteht vor allem auch darin mit den Betroffenen ins Gespräch kommen und ihnen das Gefühl vermitteln, Teil der Gesellschaft zu sein.

Die Obdach- und Wohnungslosen wurden von der Corona-Krise besonders hart getroffen, da viele Institutionen ihrer alltäglichen Arbeit nicht mehr nachkommen konnten. Um in dieser Zeit weiterhin genügend Hilfe leisten zu können, richtet das Projektteam mit der Unterstützung der Stiftung Bürger für Münster seinen Spendenaufruf nun über die Crowdfunding-Seite der Vereinigte Volksbank Münster eG.

© Ein Rucksack voll Hoffnung - für Münster e.V.
© Ein Rucksack voll Hoffnung - für Münster e.V.

Crowdfunding-Spendenaktion

Hier könnt ihr für das Projekt spenden. Jede Spende, die über diese Plattform eingeht, wird von der Volksbank (bis max 50,- Euro) verdoppelt. Die Crowdfunding-Aktion läuft noch bis Ende August. Aufgerufenes Ziel sind 5000 Euro.

"Die Stiftung Bürger für Münster unterstützt unser Projekt, das unter anderem auch 2016 mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet wurde, insbesondere dadurch, dass die Spenden, die über die Crowdfunding-Plattform eingehen, an uns weitergeleitet werden und auf Wunsch Spendenquittungen ausgestellt werden können," so Sebastian Jeising, Projektkoordinator von "Ein Rucksack voll Hoffnung". "Das Geld unserer Unterstützer kommt direkt bei den Menschen auf der Straße an. Durch die finanzielle Unterstützung können wir stetig einen Bestand an Hygieneartikeln vorhalten und auch auf individuelle Anfragen eingehen", so Jeising weiter. Neben dieser Akuthilfe wurde in den vergangenen Monaten der Spendenkeller am Domplatz zu einer zentralen Anlaufstelle ausgebaut. Geplant ist, diesen im nächsten Winter wieder für Alle zu öffnen - sofern es die Situation zulässt.

Über die Ziele von "Ein Rucksack voll Hoffnung"

Mit dem Projekt möchten die Organisatoren zur Reintegration der Obdach- und Wohnungslosen in die Gesellschaft beitragen. Das Ziel ist zunächst einmal die Versorgung der Betroffenen mit dem Lebensnotwendigen. Dazu zählen nicht nur der Schlafsack und die warme Winterjacke, sondern auch die Versorgung mit Körperpflegeprodukten. „Bei unseren Verteilaktionen kommen wir dann mit den Bedürftigen ins Gespräch. Dabei gehen wir auch auf individuelle Anfragen ein, vermitteln an professionelle Hilfsangebote und versuchen ihnen mit einem einfachen, ehrlichen Interesse an ihrer Person das Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln. Manchmal kann das schon Anstoß sein, das Leben wieder in die Hand zu nehmen,“ erklärt Jeising.

Weitere Projekte für Obdachlose in Münster

Neben dem Projekt "Ein Rucksack voll Hoffnung" engagieren sich beispielsweise auch die Friseure in Münster für die Obdach- und Wohnungslosen. Normalerweise werden einmal im Monat im Treffpunkt "An der Clemenskirche" den Betroffenen kostenlos die Haare geschnitten. Aufgrund des Coronavirus ist dies aktuell nicht möglich. Stattdessen haben sich die Organisatoren nun eine Alternative überlegt und dem Treffpunkt rund 50 Liter Shampoo und 25 Liter Seife gespendet.


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