OB-Check live: Was sagen die OB-Kandidaten?
Veröffentlicht: Mittwoch, 10.09.2025 20:03
Wahlkampf auf der Zielgeraden: Kurz vor dem Wahltag am Sonntag haben sich die OB-Kandidaten von CDU, SPD und den Grünen euren Fragen gestellt.

"Wen wähle ich denn jetzt am Sonntag? Wer ist denn wohl gut geeignet für das Oberbürgermeisteramt in Münster?" Vor dieser Frage stehen kurz vor der Kommunalwahl am Sonntag (14.09.) viele. Deshalb haben sich die OB-Kandidaten mit den meisten Chancen, Tilman Fuchs von den Grünen, Georg Lunemann von der CDU und Stephan Brinktrine von der SPD, am Mittwochabend (10.09.) noch einmal den Fragen der Hörer:innen von ANTENNE MÜNSTER und der Leser:innen der Westfälischen Nachrichten gestellt. 90 Minuten lang ging es im OB-Check live vor allem um die Themen Verkehr, Wohnraum, Sicherheit und Sauberkeit und Kita-Betreuung.
Nachholbedarf beim ÖPNV in Münster
Dass es in Münster besseren öffentlichen Nahverkehr braucht, darüber brauchen die drei Kandidaten Fuchs, Lunemann und Brinktrine gar nicht zu diskutieren. Alle drei sind sich schnell einig: Es gibt Nachholbedarf: sowohl in Sachen Pünktlichkeit als auch in Sachen Streckenführung. SPD-Kandidat Brinktrine könnte sich zum Beispiel mehr Busspuren vorstellen. Damit könnte es attraktiver werden, Busse zu nutzen, wenn sich diese schneller als Autos bewegen könnten, die oft im Stau stehen. Grünen-Kandidat Fuchs möchte vor allem auch die Anbindung an Nachbarorte verbessern, um Pendler:innen gute Alternativen bieten zu können: Mit einem besseren Schnellbussystem, Mobilstationen oder einer S-Bahn. CDU-Kandidat Lunemann möchte vor allem die Pünktlichkeit des ÖPNV verbessern, damit er auch attraktiv wird.
Nicht so einig waren sich die Kandidaten allerdings was das Thema "Tempo 30" angeht. Während Fuchs und Brinktrine möglichst überall dort, wo es möglich ist, Tempo 30 einführen wollen, gibt Lunemann hier nicht so ein eindeutiges ja: in Wohngebieten wäre das eine Idee. Aktuell gibt es einen Vorschlag für Tempo 30 innerhalb des Rings, doch Lunemann würde hier die großen Einfallsstraßen in die Stadt ausnehmen, wie zum Beispiel die Weseler Straße.
Mehr bezahlbarer Wohnraum: Das sagen die OB-Kandidaten
Nicht nur "Tempo 30" wird in Münster immer wieder heiß diskutiert. Auch das Thema "bezahlbarer Wohnraum" beschäftigt viele Menschen in Münster und auch im Umland. SPD-Kandidat Brinktrine ist sich sicher: Es braucht mehr bezahlbaren Wohnraum, den er mithilfe der Wohn + Stadtbau mehr Wohnungen bauen. Grünen-Kandidat Fuchs stimmt ihm da zu. CDU-Kandidat Lunemann betont dabei nochmal: Er möchte niemandem vorschreiben, wie jemand wohnen möchte, und das könne eben auch das freistehende Eigenheim sein. Fuchs merkt hier an, dass niemand vorschreiben wolle, wie Leute wohnen sollen, allerdings müsse bestehender Raum gut genutzt werden. Dafür könnte auch ein Leerstands-Kataster helfen, schlägt Brinktrine vor, damit leerstehende Wohnungen nicht ungenutzt bleiben.
Gute Kita-Betreuung in Münster
Für viele Eltern spannend: Wie stellen sich denn die OB-Kandidaten Kita-Betreuung vor? Zuletzt waren die Gebühren in Münster ein großes Aufregerthema. Eigentlich möchten alle drei Kandidaten nicht an die Gebühren ran. Doch Fuchs sagt: es braucht vor allem verlässliche Betreuung und wenn dafür gegebenenfalls höhere Gebühren nötig sind, möchte er das nicht ausschließen. Lunemann möchte dagegen vor allem die Planung der Kitas nochmal unter die Lupe nehmen: Teilweise gebe es Kitas mit zu viel Platz, während an anderen Stellen Platz fehle.
Ein Negativ-Beispiel zuletzt: Die Kita Edelbach in Coerde, die wegen akutem Personalmangel vorübergehend geschlossen werden musste. Gerade in Coerde möchten Fuchs und Brinktrine frühkindliche Bildung fördern. Fuchs schlägt außerdem einen Ansprechpartner bei der Stadt für sämtliche Themen vor, damit die Familien dort abgeholt werden und so auch gegen Kinderarmut vorgegangen werden kann.
Handorfer Herbst und Hammer Straßenfest: Laut allen Kandidaten wichtige Feste
Mit Blick auf das Thema Sicherheit kommen die OB-Kandidaten auch auf den Handorfer Herbst und das Hammer Straßenfest zu sprechen. Beide Feste wurden wegen der hohen Sicherheitsauflagen abgesagt, denn die teils ehrenamtlichen Organisator:innen konnten diese nicht stemmen. Alle drei wollen nicht, dass solche Feste abgesagt werden müssen. Fuchs sagte, man müsse gegebenenfalls auch die Sicherheitsauflagen noch einmal kritisch überprüfen. Lunemann merkte an, dass auch bei Fußballspielen viele Polizist:innen im Einsatz seien und vor diesem Hintergrund auch einmalig im Jahr stattfindende Feste möglich sein müssten.
OB-Check live noch einmal ansehen
Wenn ihr genauer nachhören wollt, was die OB-Kandidaten bei unserem OB-Check gesagt haben, schaut auf instagram bei @antennemuenster vorbei. Dort haben wir die Diskussionsrunde in voller Länge hochgeladen.