Neuer Demo-Rekord für Münster
Veröffentlicht: Freitag, 16.02.2024 19:30
Mehr als 30.000 Menschen haben gegen den AfD-Neujahrsempfang protestiert. Es war die größte Demo der jüngeren Stadtgeschichte in Münster.

Das hat sogar die große "Fridays for Future"-Demo von 2019 mit 25.000 Teilnehmern getoppt: Mehr als 30.000 Menschen haben am Freitag (16.02.) in Münster für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Dem Aufruf der Initiative "Keinen Meter den Nazis" hatten sich zahlreiche Gruppen, Verbände, Parteien und rund 30 Bürgermeister aus mehreren Orten im Münsterland angeschlossen. Auslöser der Proteste zwischen Lambertikirche und Prinzipalmarkt war der Neujahrsempfang des AfD-Kreisverbandes Münster im Rathaus, wo es nur etwa 100 der 175 eingeladenen Gäste gelungen ist, hereinzukommen.
Großdemo gegen AfD-Neujahrsempfang
Angemeldet hatten die Veranstalter bei der Polizei 1.500 Teilnehmer. Diese Zahl aber war bereits zum Auftakt am frühen Abend erreicht. Die Polizei musste früh die Zugänge wegen Überfüllung schließen. Nach den Enthüllungen des Medienhauses Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter im November in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten, zog es viele Demonstranten in die Innenstadt. Auf dem Platz vor dem Dom übertrug eine Leinwand das Geschehen von der Bühne.
Münster ist bei Wahlen kein gutes Pflaster für die AfD. Bei der Bundestagswahl 2021 holte die Partei hier neben Köln (Wahlkreis II) mit 2,9 % bundesweit das schlechteste Ergebnis.
Bürgermeister protestieren gemeinsam

Stimmen von Demonstrierenden
Demo-Mitorganisator Carsten Peters vom Bündnis "Keinen Meter den Nazis" sagte im Interview mit ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne, dass wir als Stadtgesellschaft stolz sein können auf den Erfolg der Demo:
Friedensgebet in der Überwasserkirche
Vor Beginn der Demo hatten die christlichen Kirchen zum Friedensgebet um 15:30 Uhr in der Überwasserkirche eingeladen. Die Kirche war mit ca. 1.000 Menschen bis auf den letzten Platz gefüllt.
