Erneute Demo von Rechten in Münster

Am 13. September wollen Rechtsextreme wieder durch Münster ziehen, nur einen Tag vor der Kommunalwahl. Die Polizei bestätigt, dass eine Privatperson eine Demo angemeldet hat. Auch eine Gegendemo ist schon angemeldet. Das Bündnis "Keinen Meter den Nazis" hat per Instagram Gegenprotest angekündigt. Details über Routen oder Teilnehmendenzahl gibt es noch nicht. Doch die Erfahrung zeigt: Es wird wohl wieder laut und voll in der Stadt werden. Über Stunden hatte es bei den vergangenen Demos Sperrungen gegeben, hunderte Menschen waren auf den Straßen.

Darum demonstriert die Szene immer wieder in Münster

Hintergrund der Demos ist ein Rechtsstreit vor dem Oberverwaltungsgericht Münster: Es geht um eine Grabinschrift für den als SS-Siggi bekannten Siegfried Borchardt, ein früheres Gesicht der Rechtsextremen in Dortmund. Seit seinem Tod streiten die Stadt Dortmund und Anhänger und Freunde von SS-Siggi darum, was auf dem Grabstein stehen darf. Die Stadt Dortmund befürchtet, dass sein Grab zu einer Pilgerstätte für Rechtsextreme werden könnte. Nach einer ersten Entscheidung hat die Stadt Dortmund Berufung eingelegt. Also liegt der Fall inzwischen vor dem Oberverwaltungsgericht.

Dieses Mal soll es aber nach Informationen der Westfälischen Nachrichten aber auch um den Umgang der Polizei mit der Demo beim letzten Mal gehen. Es ginge demnach um "Polizeischikanen und Repression."

Auswirkungen der Demos

In der Vergangenheit war der Gegenprotest in Münster deutlich größer als die Demo der rechten Szene. Rund 1.000 Menschen versammelten sich am 05. Juli und am 19. Juli bei den Gegendemos. Wegen der Straßensperrungen bildeten sich viele Staus, teils bis in die Nacht hinein fuhren Busse Umleitungen.