Münster hat zu wenig Sternsinger

Die Pandemie hat das Sternsingen in Münster in den vergangenen Jahren erschwert. Jetzt fallen viele Corona-Regeln weg. Und dennoch haben die Kirchengemeinden Probleme: Es gibt viel zu wenig freiwillige Kinder, die heute - am Tag der Heiligen Drei Könige (06.01.) - das Sternsingen übernehmen wollen.

© BDKJ Diözese Münster e.V.

Schulkinder in Münster können heute nochmal ausschlafen - sie haben noch Weihnachtsferien. Auch für das Sternsingen ab heute stehen immer weniger Kinder früh auf. Das zeigt eine ANTENNE MÜNSTER-Recherche: Die Kirchengemeinden finden immer weniger Kinder, die als Sternsinger durch die Straßen ziehen wollen. 

Casper, Melchior und Baltasar schaffen es in diesem Jahr nicht zu allen Häusern in Münster. Unter anderem fehlen in der Pfarrei der Sankt Joseph-Kirche an der Hammer Straße und in der Kirchengemeinde Sankt Clemens in Hiltrup Sternsinger-Kinder jetzt zum Drei-Königstag - dem 6. Januar.

Doch wieso gibt es immer weniger Kinder für das Sternsingen? Die Kirchengemeinde Sankt Clemens aus Hiltrup und Amelsbüren kann sich verschiedene Ursachen dafür vorstellen: Vielleicht hat die Kirchengemeinde weniger geworben, oder aber der kirchliche Bezug der Kinder könnte gesunken sein. Fakt ist allerdings, dass viele Kinder gerade mit Grippe im Bett liegen und deshalb ausfallen. Die Wolbecker Sankt Nikolaus-Gemeinde und die Lamberti-Kirchengemeinde in der Innenstadt geben auch der Pandemie eine Teilschuld an den sinkenden Sternsinger-Zahlen. Außerdem haben Erstkommunion-Kinder die Sternsinger-Teams normalerweise direkt verstärkt, aufgrund der Pandemie waren weniger Kinder nötig. Genau die fehlen jetzt.

Wer trotzdem unbedingt Sternsinger-Besuch haben möchte, kann sich unter anderem in der Lamberti-Kirchengemeinde in der Innenstadt oder in der Heilig Geist-Gemeinde dafür anmelden. Neu ist auch, dass einige Kirchengemeinden "Sternsingen to Go" anbieten - Münsteraner können also zu den Heiligen drei Königen gehen, um sich den Segen abzuholen und was zu spenden. Beispielsweise morgen auf dem Geistmarkt an der Hammerstraße.

Immer weniger Spenden für die Sternsinger-Aktion

Zuletzt waren die Spenden bis 2019 stetig gestiegen, seit der Pandemie sind sie aber stark eingebrochen. Beispielsweise In der Sankt Joseph-Kirchengemeinde entlang der Hammer Straße schrumpften die Spenden von 17.000 auf 11.000 Euro. In der Sankt Lamberti-Kirchengemeinde in der Innenstadt und in der Sankt Clemens-Gemeinde in Hiltrup und Amelsbüren sank die Spendensumme ebenfalls. Deshalb beobachten die Verantwortlichen in Münsters Kirchengemeinden in diesem Jahr genau, wie es jetzt - nach der Pandemie - weitergeht. Die gesammelten Spenden gehen traditionell an das Kindermissionswerk, das weltweit Kinderprojekte fördert.

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