"Lebensunwertes Leben" in Münster
Veröffentlicht: Freitag, 16.08.2024 06:00
Ein spannendes Ausstellungsprojekt zur NS-Zwangssterilisierung und "Euthanasie" vom 18.08. bis zum 29.09. an drei Orten in der Stadt.

Als "Lebensunwert" entwürdigt - unter diesem Titel will ein Ausstellungprojekt in Münster jetzt an die Opfer der NS-Zwangssterilisierung der "Euthanasiemorde" erinnern. Seit dem 1.September 1939 setzten die Nazis den Erlass Hitlers zu Ermordung von Menschen mit physischen und psychischen Behinderungen um. Den Euthanasiemorden sind fast 300.000 Menschen zum Opfer gefallen. Aus der Münsteraner Heilanstalt "Marienthal", dem Vorläufer der heutigen LWL-Klinik, wurden über 500 Menschen deportiert. Nur wenige überlebten. Beim Erinnerungsprojekt in Münster ist in der Kreuzkirche eine Wanderausstellung aus Berlin zu den Euthanasiemorden zu sehen. In der LWL-Klinik in Münster werden Skulpturen und Bilder aus der Psychiatrie von heutigen Patient:innen gezeigt und in der Apostelkirche präsentiert der Freundeskreis Paul Wulf eine Ausstellung aus dem Nachlass von Paul Wulf. Wulf war mit 16 Jahren zwangssterilisiert worden und lebte bis zu seinem Tod in Münster. Zusätzlich zu den Ausstellungen gibt es bis Ende September ein Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Musik und Rezitation.

Zu dem Projekt haben sich neben der Kreuzkirchen- und der Apostelkirchengemeinde auch die LWL-Klinik sowie der Freundeskreis Paul Wulf und der Verein "Spuren finden" zusammengeschlossen. Hier geht's zum kompletten Programm.