Kramermahl: Firmen tragen Sanktionen mit
Veröffentlicht: Freitag, 06.05.2022 13:14
Münsters Kaufmannschaft trägt die Sanktionen gegen Russland und ihre Folgen aus voller Überzeugung mit. Das sagte ihr Vorsitzender, Benedikt Hüffer, am Abend beim Kramermahl.

Nur, wenn wir jetzt zusammenstehen, kann es wieder zu Frieden und Sicherheit in Europa kommen, so Hüffer in seiner Rede vor rund 300 geladenen Gästen im Rathaus-Festsaal. Zugleich dankte er allen, die Hilfe für Menschen in Not in der Ukraine und hier bei uns leisten. Dazu gehörten auch viele Unternehmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Schnelle und pragmatische Entscheidungen bedeuteten für diese auch, die Bürokratie auf das Notwendigste zu beschränken.
Gastrednerin Svenja Schulze warnt vor Hunger-Katastrophe
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze aus Münster (auf dem Foto mit dem Vorsitzenden der Kaufmannschaft Dr. Benedikt Hüffer, li., und Oberbürgermeister Markus Lewe im Friedenssaal) hat als Gastrednerin des Abends vor einer massiven Hungersnot in vielen ärmeren Ländern der Welt gewarnt. 1,7 Milliarden Menschen könnten davon betroffen sein. Svenja Schulze, die auch für Münster im Bundestag sitzt, machte darauf aufmerksam, dass 30 Prozent des weltweit angebauten Weizens oder auch ein Fünftel der Maisernte aus der Ukraine oder Russland kommen. Im Krieg würden die Felder nicht bestellt, Frachtschiffe nicht gelöscht und Bahnwaggons nicht abgefertigt. Wenn es nicht schnell gelingt, den Krieg in der Ukraine zu beenden, so Schulze, drohe eine globale Katastrophe.
Stielmus statt Grünkohl
Das Kramermahl ist ein feierliches Abendessen, das an eine mittelalterliche Tradition von Münsters Kaufleuten erinnert. Die Kaufmannschaft hatte rund 300 Gäste ins Rathaus geladen, die traditionsgemäß im Smoking oder im Frack kommen. Wegen Corona fand das Kramermahl diesmal nicht wie sonst im Winter statt, sondern im Frühjahr. Und statt des winterlichen Grünkohls gab es Stielmus. Es handelt sich dabei um eine westfälische Rübenart, die zu den unbekanntesten Gemüsen in Deutschland gehört.