Kahl gesteht Spesenbetrug
Veröffentlicht: Montag, 21.02.2022 11:30
Am zweiten Tag des Untreueprozesses gegen den Ex-Sparda-Bank-Chef Enrico Kahl hat der Angeklagte am Montag (21.02.) ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Kahl muss sich in dem Untreueverfahren wegen Spesenbetrugs in Millionenhöhe verantworten. Zunächst hatte es beim Prozessauftakt vor über einer Woche nach einem schnellen Ende ausgesehen. Das Gericht hatte bei einem Geständnis eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Die Staatsanwaltschaft lehnte diesen Vorschlag aber als zu mildes Urteil ab. Jetzt muss Enrico Kahl wohl zu den einzelnen Anklagepunkten Stellung nehmen. Über 200 Fälle werden ihm vorgeworfen. Unter anderem soll Kahl private Feiern, Reisen und Konzertbesuche über die Bank abgerechnet haben. Außerdem soll er dem Aufsichtsrat immer wieder teure Geschenke auf Kosten der Bank gemacht haben. Das Gericht will sicher auch Näheres zu Kahls aktueller Finanzlage wissen. Nach eigenen Angaben hat der einst wohlhabende Banker jetzt Schulden von über 800.000 Euro.
Über das Geständnis sagte Kahls Anwalt Christoph Lepper im ANTENNE MÜNSTER-Interview:
Mögliche Zeugen, die Kahl in der entsprechenden Zeit begleitet haben, sollen am 7. März verhört werden. Bis zum 23. Mai sind für den Prozess nach dem Termin heute noch 7 weitere Verhandlungstage geplant. Bei einer Verurteilung drohen Kahl bis zu 10 Jahre Haft.