Unterschriften gegen Straßenumbenennung
Veröffentlicht: Dienstag, 05.08.2025 16:50
Die "Bürgerinitiative für Münsters Straßen" hat die Unterschriften gegen geplante Straßenumbenennungen übergeben. Daran gibt es auch Kritik.

Acht Ordner voller Unterschriften hat die "Bürgerinitiative für Münsters Straßen" am Dienstagnachmittag (05.08.) ins Stadtweinhaus gebracht. Darin: Laut Angaben der Bürgerinitiative über 8.000 Unterschriften gegen die Umbenennung mehrerer Straßen im Stadtbezirk Münster-Mitte. Das wäre genug für ein Bürgerbegehren. Die Bezirksvertretung möchte fünf Straßen wegen Bezügen zum Nationalsozialismus und zum Ersten Weltkrieg umbenennen. Im Mai entschied die Bezirksvertretung, die Admiral-Scheer-Straße, die Admiral-Spee-Straße, die Langemarckstraße, die Otto-Weddigen-Straße und die Skagerrakstraße umzubenennen.

Kritik an Bürgerinitiative
Schnell formte sich dagegen Protest. Die Bürgerinitiative kritisiert die Pläne und sagt, die Umbenennung koste zu viel Geld, Anwohner:innen müssten ihre Dokumente ändern. Außerdem seien die Straßennamen Teil der Identität der Anwohner:innen. Die Initiative möchte stattdessen über die geschichtlichen Hintergründe der Straßennamen aufklären.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten in Münster kritisiert das Bürgerbegehren und sagt, dass Straßennamen auch immer eine Ehrung der nach ihnen Benannten bedeuteten. Der Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten nennt die Umbenennung der Straßen "richtig und längst überfällig".
Genug gültige Unterschriften?
Die Stadt prüft jetzt, ob alle Unterschriften, die die Bürgerinitiative übergibt, gültig sind. Dieses Ergebnis geht dann an den Rat der Stadt. In seiner Sitzung am 5. November entscheidet der Rat dann, ob das Begehren zulässig ist. Erst danach entscheidet die Bezirksvertretung Münster-Mitte, ob sie ihren Beschluss aufhebt und die Straßen ihre Namen behalten. Bliebe die Bezirksvertretung bei der Entscheidung, die Straßen umzubenennen, käme es zu einem Bürgerentscheid.