Immer mehr Störche im Münsterland
Veröffentlicht: Dienstag, 31.03.2020 17:19
Sie sind wieder da, die Störche. Nach dem sehr milden Winter sind sie in diesem Jahr besonders früh dran. Das hat vor allem mit einem veränderten Zugverhalten zu tun, sagt der Allwetterzoo Münster.

"Flogen noch vor wenigen Jahrzehnten unsere Störche bis nach Westafrika in die Länder südlich der Sahelzone, überwintern sie jetzt vor allem in Spanien. Und in diesem Jahr sind viele besonders früh angekommen, sicherlich auch eine Folge des Klimawandels mit den zunehmend milderen Wintern“, erklärt Dr. Philipp Wagner, Kurator im Allwetterzoo Münster. Seit einigen Jahren ist Münster eine Storchenhochburg in Nordrhein-Westfalen - 52 Storchenpaare haben im vergangenen Jahr im Stadtgebiet genistet. „Drei Viertel der Storchenpaare, nämlich 39 haben im Allwetterzoo gebrütet, 13 Paare immerhin auch außerhalb des Zoos. Und mit 116 ausgeflogenen Jungstörchen, davon 84 im Zoo, haben sie für das beste Storchenjahr seit Jahrzehnten gesorgt“, so Michael Tillmann von der „Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorch“.

Noch mehr Paare in der Umgebung ansiedeln
So erfreulich das vermehrte Storchenaufkommen auch zu sein scheint: "Eigentlich haben wir kein Interesse an einem weiteren Anwachsen der Storchenkolonie im Zoo. Wir würden es lieber sehen, wenn sich noch mehr Paare in der Umgebung ansiedeln würden. Gerade das vermehrte Brüten der Störche in den Bäumen macht uns auch unter Sicherheitsgesichtspunkten Sorgen“, sagt Wagner. 2015 wurde deswegen die Fütterung der Störche im Zoo komplett eingestellt, trotzdem sei die Kolonie aber weiter gewachsen. Es bestehe daher kein Zweifel, dass die Störche ihren kompletten Nahrungsbedarf aus der freien Landschaft decken können.
Mit der wachsenden Storchenpopulation liegt Münster ganz im Trend der Entwicklung in Nordrhein Westfalen, wo Jahr für Jahr eine Steigerung der Storchenpopulation von zehn Prozent zu verzeichnen war. „Hatten wir 1990 insgesamt nur drei Paare in ganz NRW, waren es 2010 schon 54 und im vergangenen Jahr sogar über 400 Paare“, so Michael Tillmann.