Immer mehr gehen in Münster zur Tafel
Veröffentlicht: Montag, 25.07.2022 15:00
Die Zahl der Hilfesuchenden, die die Lebensmittelausgaben der Tafel hier in Münster nutzen, ist seit Jahresbeginn um über 30 % gestiegen.
Die Not bei vielen Menschen hier in Münster wächst: Die Zahl der Hilfesuchenden, die die Lebensmittelausgaben der Tafel hier in Münster nutzen, ist seit Jahresbeginn um über 30 % gestiegen. Gleichzeitig sinkt die Menge an Lebensmittel-Spenden.
In den Lagerräumen der Tafel stehen längst nicht mehr so viele Kisten mit Lebensmitteln wie früher. Das liegt unter anderem daran, dass beispielsweise Discounter länger versuchen, ihre Lebensmittel zu verkaufen, ehe sie sie an die Tafel weitergeben. Dabei wäre der Bedarf da, sagt Münsters Tafel-Chef Roland Goetz auf ANTENNE MÜNSTER-Nachfrage.
Für noch mehr Menschen mit wenig Geld in Münster seien Lebensmittel durch die gestiegenen Preise schier unbezahlbar. Bedeutet: Die Tafel kann an die Hilfesuchenden nicht mehr so viele Produkte verteilen. Ein Limit an Hilfesuchenden, die die Tafel Münster täglich maximal versorgt, soll es aber nicht geben.
Nachfrage enorm gestiegen
Ende der 90er-Jahre hatte die Tafel in Münster ihre Arbeit gestartet: Damals war das Angebot an Lebensmitteln größer als die Nachfrage durch Hilfesuchende, erinnert sich Roland Goetz im ANTENNE MÜNSTER-Gespräch. Heute ist es umgekehrt: Die Nachfrage ist enorm gestiegen, die Lebensmittelspenden dagegen deutlich zurückgegangen. Das liege auch daran, dass große Lebensmittel-Konzerne, die zuverlässige Spender waren, aus dem Umland Münsters weggezogen seien. Münsters Tafel kann an die Menschen also weniger verteilen als noch vor einiger Zeit und muss die Ausgaben dementsprechend "strecken".