Humor in der Pflege
Veröffentlicht: Freitag, 21.06.2019 16:40
Pflegekräfte in Münster, die auf die Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Alexianer in Hiltrup gehen, haben bald „Humor“ im Unterricht.
Gerade Pflegekräfte sind täglich mit einem intensiven Arbeitsalltag konfrontiert. Das liegt vor allem an dem Pflegenotstand, den die Schüler schon während ihrer Ausbildung spüren. Der Job ist herausfordernd. Und wenn die angehenden Pflegekräfte das nicht bereits durch ihr Umfeld vermittelt bekommen: „Das ist ein toller Job, aber ich könnte das nicht.“ - bekommen sie es von ihren Kollegen vermittelt: „Ich würd’s nicht nochmal machen.“ Diese Sprüche können entmutigen. Eine neue Studie soll den Blick auf das Berufsfeld erweitern und die Pflegekräfte in der Ausübung ihres Berufs fördern.
„Freude Pflegen“ so heißt die Studie, die Humor in den Unterricht einbinden möchte. Humor in der Pflege bedeutet aber nicht das Vermitteln der besten Witze. Humorschulungen bedeuten zu lernen, eine Bindung zu den Patienten und zu seinem Team aufbauen zu können. Außerdem soll der Umgang mit Stress, durch Humor erleichtert werden. Eckart von Hirschhausens Stiftung „HUMOR HILFT HEILEN“ hat das Projekts mitgegründet. Ihm liegt es besonders am Herzen. Das macht er im ANTENNE MÜNSTER-Interview deutlich:
Das Ziel ist, dass wir uns darauf verlassen können, dass in den Pflegeeinrichtungen auch gut gepflegt wird und das beginnt bei der guten Pflege der Menschen, die diese Arbeit Tag und Nacht tun.
Üben, wie man auf Augenhöhe kommuniziert
Die Stiftung „HUMOR HILFT HEILEN“ stellt die Lehrer, die diesen besonderen Unterricht durchführen. Unter ihnen sind ausgebildete Theaterpädagogen und Schauspieler. Eine Übung die auch im Unterricht vermittelt wird, soll zum Beispiel deutlich machen, wie man auf Augenhöhe kommuniziert. Dazu sagt man seinem Partner eine Botschaft – buchstäblich - auf Augenhöhe, von oben herab und von unten herauf sagt. Hier soll praktisch transportiert werden, was es wirklich heißt auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Die Alexianer-Schule aus Münster-Hiltrup, wird mit einer Kontrollgruppe aus Berlin verglichen. In Berlin wird der Lehrplan wie gewohnt weiter gehen. Die Ruhr Universität Bochum soll durch einen Vergleich mit der Berliner-Gruppe messen, ob sich das Unterrichtskonzept „Humor in der Pflege“ positiv auf das Verhalten der Pflegekräfte aus Münster ausgewirkt hat. Falls das Projekt Erfolg hat, soll es in der Ausbildung von Pflegekräften verbreitet werden.
Es ist wichtig Pflegekräfte durch solche Projekte in ihrer Haltung zu unterstützen. Denn gerade Pflegekräfte würden die Stimmung im Krankenhaus prägen, betont Eckart von Hirschhausen im ANTENNE MÜNSTER-Interview.
