Friedenspreis an "Plant for the Planet" und Alexis Tsipras

Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens geht in diesem Jahr an die Jugendorganisation "Plant for the Planet" und seinen Gründer Felix Finkbeiner (Foto) sowie die Ex-Ministerpräsidenten von Griechenland und Nordmazedonien, Alexis Tsipras und Zoran Zaev.

© Plant for the Planet

Die Preisträger hat der Ausrichter des Friedenspreises, die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, am Abend offiziell bekanntgegeben. Der Preis ist mit insgesamt 100.000 Euro dotiert und wird am 19. September in Münsters Rathaus verliehen. In der Jury sitzen so bekannte Namen wie Ex-EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die beiden derzeit als CDU-Chef gehandelten Armin Laschet und Friedrich Merz sowie Bundespräsident Frank Walter Steinmeier. Ehemalige Preisträger waren zum Beispiel Helmut Kohl, Kofi Annan, Helmut Schmidt, die Raumstation ISS oder der jordanische König Abdullah II.

Jugendpreis geht an die Initiative "Plant for the Planet"

Den Jugendpreis erhält die Organisation des 22-jährigen Studenten Felix Finkbeiner. 2007 hatte der damals neunjährige die Stiftung zusammen mit seinem Vater Frithjof gegründet. Den ausschlaggebenden Impuls für die Idee erhielt Felix, als er sich für ein Referat für den Unterricht zum Thema „Klimawandel“ vorbereitete und dabei die Vorstellung entwickelte, dass Kinder in jedem Land eine Million Bäume pflanzen.

Heute sind über 100.000 Kinder weltweit in 163 Ländern für "Plant for the Planet" aktiv. Die Zahl der gepflanzten Bäume wird mit knapp 14 Milliarden angegeben. Das Ziel ist es, weltweilt 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen. Es gibt im Moment 3.000 Milliarden Bäume. Diese Bäume könnten laut Stiftung ein Viertel des jährlichen vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes binden und uns beim Klimawandel einen Zeitjoker von rund 15 Jahren verschaffen.

Plant for the Planet-Logo© Plant for the Planet
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So arbeitet "Plant for the Planet"

Die in der Stiftung aktiven Schüler sprechen Förster und Umweltorganisationen an, die Setzlinge zur Verfügung stellen und die Pflege der Bäume übernehmen. Alle Aufforstungen müssen durch Wirtschaftsprüfer testiert werden. Die Baumpflanzaktionen werden ausschließlich aus Spenden finanziert, sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen. In eigenen Akademien bilden Kinder andere Kinder zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit aus, um die Idee des Bäumepflanzens in ihre Schulen und zu ihren Freunden und Bekannten zu tragen. In der "Plant for the Planet"-App können Nutzer selbst Bäume pflanzen oder Baumpflanzungen verschenken. Einen Baum zu pflanzen kostet je nach Region zwischen 9 Cent und 50 Euro.


Unsere ANTENNE MÜNSTER-Morgenmoderatoren Miriam Gerding und Gerrit Nissen haben mit Gründer Felix Finkbeiner über die Auszeichnung für "Plant for the Planet" gesprochen:

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Tsipras und Zaev bekommen Friedenspreis

Alexis Tsipras und Zoran Zaev werden für ihre Friedensbemühungen auf dem Balkan ausgezeichnet

Die früheren Ministerpräsidenten von Griechenland und Nordmazedonien, Tsipras und Zaev, werden für ihre Friedensbemühungen im Namensstreit zwischen Nordmazedonien und Griechenland ausgezeichnet. Der Streit brach 1991 aus. Damals wurde Mazedonien im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens unabhängig. Viele Griechen befürchten Gebietsansprüche des Nachbarn, da es im Norden Griechenlands eine Region gibt, die ebenfalls Mazedonien heißt. Tsipras und Zaev setzten sich für Frieden und Völkerverständigung ein und widersetzten sich dem Patriotismus vieler ihrer Landsleute. Im Januar 2019 wurde der Namensstreit durch das griechische Parlament beendet. Mazedonien nannte sich ab sofort Republik Nord-Mazedonien. Die Begründung der Wirtschaftlichen Gesellschaft ist: Die beiden haben Hass und Nationalismus überwunden und dabei ihre eigene politische Karriere aufs Spiel gesetzt. Beide wurden nach Beendigung des Streits Anfang vergangenen Jahres abgewählt oder mussten Neuwahlen ausrufen.

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