Friedenspreis geht an NATO

Der Westfälische Friedenspreis 2026 geht an die NATO und "socioMovens". Für die NATO nimmt Generalsekretär Mark Rutte den Preis entgegen.


© Westfälische Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL)

Seit 1998 wird der Internationale Preis des Westfälischen Friedens bereits verliehen. Und nun hat die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) bekanntgegeben wer im kommenden Jahr ausgezeichnet wird - die NATO und "socioMovens". Der mit 100.000 Euro dotierte Preis wird 2026 im Historischen Rathaus in Münster verliehen, die beiden Preisträger teilen sich das Geld. Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Gesellschaft für 

Westfalen und Lippe:

Mit der Auszeichnung des NATO-Bündnisses würdigen wir eine Institution, die in einer Zeit globaler Unsicherheit Verlässlichkeit schafft, Partnerschaft fördert und Frieden durch Stabilität ermöglicht. Der Westfälische Frieden steht für Ordnung durch Verständigung und Einbindung. Genau das leistet die NATO im 21. Jahrhundert. Unter der Führung von Mark Rutte zeigt sie, dass militärische Stärke und Friedenssicherung kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig bedingen.

Die WWL würdigt mit der Preisvergabe die kontinuierliche Friedensarbeit der NATO im Sinne des Erbes des Westfälischen Friedens:

Frieden gelingt nur durch verbindliche Ordnung, Interessenausgleich und institutionelle Verlässlichkeit. Die NATO steht seit mehr als sieben Jahrzehnten als Bündnis für eine regelbasierte Sicherheitsarchitektur, die Konflikte eindämmt, Eskalation vorbeugt und Zusammenarbeit stärkt.

Begründung der Jury: Deswegen erhält die NATO den Preis

Friedenssicherung durch Einbindung und Kooperation: Die Erweiterung um Finnland und Schweden stärkte die Stabilität Europas und folgte dem Prinzip freiwilliger 

Partnerschaft souveräner Staaten.

Verantwortungsvolle Unterstützung der Ukraine: Die NATO koordiniert Hilfe im Rahmen des Völkerrechts – solidarisch, aber ohne selbst Konfliktpartei zu werden.

• Langjährige Friedensmissionen wie KFOR im Kosovo belegen das dauerhafte Engagement für Sicherheit vor Ort.

Inklusive Friedenspolitik: Mit der aktualisierten Women, Peace and Security-Agenda (2024) fördert die Allianz Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit in Friedensprozessen.

Resilienz als Friedensbasis: Durch Mindeststandards zur Krisenfestigkeit stärkt die NATO die Stabilität der Mitgliedsstaaten und damit die Friedensfähigkeit Europas.


Begründung der Jury: Auszeichnung von Generalsekretär Mark Rutte

Mark Rutte ist nach Ansicht der Jury eine Führungspersönlichkeit, die in Zeiten geopolitischer Spannungen Pragmatismus, Geschlossenheit und Maß verkörpert. Seit seinem Amtsantritt als Generalsekretär im Oktober vergangenen Jahres habe Rutte entscheidend dazu beigetragen, dass die Allianz geschlossen und friedensorientiert handelt.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.© WWL
NATO-Generalsekretär Mark Rutte und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
© WWL

Jugendpreis für "socioMovens – Giving Europe a Soul"

Der Jugendpreis des Westfälischen Friedenspreises 2026 geht an die Organisation "socioMovens – Giving Europe a Soul". Nach Ansicht der Jury fördert das Jugendnetzwerk soziales Engagement, europäische Verständigung und eine werteorientierte Jugendkultur. Und weiter heißt es: In internationalen Jugendcamps und Projekten vermittelt socioMovens den Geist eines solidarischen, friedlichen Europas – ganz im Sinne des Westfälischen Friedens von 1648.

Mitglieder von "socioMovens".
Mitglieder von "socioMovens".© WWL
Mitglieder von "socioMovens".
© WWL

Internationaler Preis des Westfälischen Friedens

Seit 1998 wird der Internationale Preis des Westfälischen Friedens bereits verliehen. Anlass war die 350-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens. Seitdem wird er alle zwei Jahre im Historischen Rathaus in Münster verliehen. Der tschechische Präsident Vaclav Havel war der erste Preisträger. Weitere Preisträger sind Helmut Kohl, Carla del Ponte, Kurt Masur, Valery Giscard d’Estaing, Kofi Annan, Daniel Barenboim, Helmut Schmidt, die Internationale Space Station, König Abdullah II., die baltischen Staaten, Alexis Tsipras und Zoran Zaev sowie Emmanuel Macron und Margot Friedländer. Seit Gründung ist der Westfälische Friedenspreis zweigeteilt, in einen Haupt- und einen 

Jugendpreis. Die gesamte Liste der Preisträger:innen findet ihr auf der Seite der WWL.

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