Fridays for Future Großdemo am Freitag

Es ist die erste Großdemo nach dem Corona-Lockdown: Am Freitag (04.09.) ist "Fridays for Future Münster" wieder auf die Straße gegangen.

© ANTENNE MÜNSTER

Tausende Menschen demonstrieren regelmäßig bei uns in Münster für eine bessere Klimapolitik. Dieses Bild kennen wir aus dem vergangenen Jahr. Dann kam Corona. Während des Lockdowns musste auch "Fridays for Future" kreativ werden und verzichtete auf große Menschenansammlungen. Gestreikt wurde zum Beispiel im Netz oder mit Plakataktionen. Die Plakate wurden kontaktlos gesammelt und dann zum Beispiel an der Promenade aufgehängt. Jetzt hat sich "Fridays for Future" aber wieder auf die Straße gewagt. Am Freitag (04.09) hat die erste Klima-Großdemo in Münster stattgefunden.

1.000 Teilnehmer

Während der Großdemo galt die Maskenpflicht. Zusätzlich wurde der Mindestabstand eingehalten. Um das zu gewähleisten, wurde der Demozug in mehrere Blöcke á 100 Personen eingeteilt. Nach Schätzungen von ANTENNE MÜNSTER-Chefreporter Matthias Menne sind etwa 1.200 Teilnehmer gekommen. "Fridays for Future" hatte mit 3.000 gerechnet.

Matthias Menne berichtet bei ANTENNE MÜNSTER-Nachmittagsmoderator Jonas Menke von der Großdemo:


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Eindrücke von der Demo

Die Kommunalwahl soll zur Klimawahl werden

Der Zeitpunkt des Demo-Comebacks war nicht willkürlich. Am 13. September stehen die Kommunalwahlen an. Darin sieht "Fridays for Future" eine Chance: Ein klimafreundliches Wahlergebnis im Sinne von "Fridays for Future" würde deren Forderungen gegebenenfalls begünstigen. Daher informiert die Organisation über die Klimafreundlichkeit der Wahlprogramme der antretenden Listen, indem die Programme mit den eigenen Forderungen abgeglichen wurden. In Zusammenarbeit mit Parents for Future und Scientist for Future ist daraus der (Klima)Wahlhelfer entstanden, damit die Bürger bei ihrer Wahlentscheidung auch den Klimaaspekt einbeziehen können.

Auch während des Lockdowns hat Fridays for Future auf die Klimakrise aufmerksam gemacht.© Lena Zils
Auch während des Lockdowns hat Fridays for Future auf die Klimakrise aufmerksam gemacht.
© Lena Zils

Kritik an Oberbürgermeister Lewe

"Fridays for Future" hat außerdem alle demokratischen Parteien, die bisher im Rat vertreten sind und ein aktuelles Programm vorliegen haben, vorab für ein Interview angefragt. Außderem wurde eine Podiumsdiskussion mit den chancenreichsten OB-Kandidaten organisiert. Nur der amtierende Oberbürgermeister Markus Lewe und seine CDU sagten in beiden Fällen ab. Dafür erntet er jetzt Kritik:

"Markus Lewe scheint sich mit dem Klimathema profilieren zu wollen, vermeidet jedoch alles, was konkret zu einer Klimaneutralität bis 2030 beitragen könnte: Statt einer Verkehrswende spricht er lieber von 'Innovation', konkrete Maßnahmen haben er und seine Partei im vergangenen Jahr wie auch in der letzten Ratssitzung blockiert. Uns scheint es so, als nähme Markus Lewe ein klimaneutrales Münster nicht ernst - von daher bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass es für die sozial-ökologische Wende andere Mehrheiten im Rathaus braucht."

heißt es in einem Statement von Fridays for Future Münster.

Alle Interviews und die Podiumsdiskussion sind auf dem YouTube-Kanal von "Fridays for Future Münster" zu finden.

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