Evangelische Kirche auf Sparkurs
Veröffentlicht: Dienstag, 16.05.2023 06:30
Erhebliche Einschnitte: Für das Paul-Gerhardt-Haus an der Friedrichstraße und das Volkeningheim am Kreuztor ist ein Ende absehbar.

Die Suche nach Ersatz ist ein steiniger Weg. Wie bei der katholischen Kirche auch, treten immer mehr Gläubige aus der evangelischen Kirche aus. Dadurch fehlen erhebliche Mittel aus der Kirchensteuer. Außerdem sind viele Gebäude schlicht zu groß und auch zu teuer geworden. Zudem sind einige davon marode, wodurch Sanierung und Umbau dann noch teurer als ein Neubau wären.
Statt Paul-Gerhardt-Haus bald "Bildungs- und Begegnungscampus"
Das Paul-Gerhardt-Haus wird im Frühjahr abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Nach drei Jahren Bauzeit soll der "Bildungs- und Begegnungscampus (BBC)" fertig sein. Die Stadt Münster und die Franziskus-Stiftung sitzen mit im Boot. Die bisher im Paul-Gerhardt-Haus untergebrachte Familien-Bildungsstätte "FaBi" wird übergangsweise an mehreren Standorten neue Unterkünfte finden, ehe sie zurückkehrt. Für das Jugendzentrum ist eine Arbeitsgruppe noch auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten. Diese wären dann ebenfalls über die Innenstadt verteilt. Aber auch für die Jugendeinrichtung gilt: die neuen Räume im Neubau werden kleiner ausfallen als die alten.
Volkeningheim vor dem Aus am 30. September 2024

Diese Entscheidung der Evangelischen Kirche Westfalen als Träger der Volkeningheims ist wohl endgültig. Das Gebäude muss dringend saniert und umgebaut werden. Ein Neubau wäre dabei zwar deutlich günstiger, für beides fehlt der Kirche aber das Geld. Dass dort künftig keine Studierenden mehr für kleines Geld wohnen können, steht damit aber nicht endgültig fest. Von der Kirche heißt es, dass Gespräche mit "Partnern aus dem evangelischen Bereich" laufen. Auf gar keinen Fall soll das Gebäude an Investoren von außen verkauft werden. Auch die benachbarte Evangelische Studierenden Gemeinde ESG soll ihren Standort behalten können.