Eure Fragen an Gesundheitsminister Laumann

Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und Sport scharren mit den Hufen. Deutschland gibt im Frühjahr 2021 kein gutes Bild ab. Was nun? Wird es durch mehr Testen und Impfen besser? Wer blickt durch die Regeln eigentlich noch durch? NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann war Dienstag (30. März) bei uns zu Gast und stand rund um die Corona-Maßnahmen, das Impfen, Testen und die Pandemie Rede und Antwort.

Gesundheitsminister zu sein, heißt heutzutage, dass man mit allem rechnen muss. Gestern hatten wir unseren Landesgesundheitsminister zum Interview zu Gast und schon da drohte der Stopp der Impfungen der unter 60-jährigen mit AstraZeneca. Später wurde das ja Gewissheit. Ab heute wird niemand, der unter 60 Jahren alt ist mehr damit geimpft. Da muss auch ein Karl-Josef Laumann erst einmal seufzen:

Ja, ich meine, klar reagiere ich da auch da so darauf, dass ich sage warum ist das jetzt wieder so und muss das jetzt auch noch sein. Aber es nützt ja nichts. Es muss ja auf den Grund gegangen werden, es muss geklärt werden und es müssen dann die Entscheidungen getroffen werden, wie wir mit dieser Frage in den 53 Impfzentren des Lands NRW damit umgehen.

Mund abputzen, weitermachen. Das ist Laumanns Motto. Er ist erstmal froh, dass die Sicherheitsmechanismen greifen:

So, jetzt möchte ich aber auch mal sagen, dass sind jetzt also doch relativ wenig Fälle in ganz Deutschland, in Europa. Dass das System darauf reagiert, beruhigt mich eigentlich. Ich meine, die Leute sagen auf der einen Seite immer "Warum macht Ihr beim Impfen so viel Bürokratie? Und warum wird alles aufgeschrieben? Und warum muss alles gemeldet werden? Und warum muss alles dokumentiert werden?" Aber, ich meine es beruhigt mich ja schon, dass man sieht, dass dieser riesen Wust, der da gemacht wird, aber auch irgendeine Institution hat, die darauf guckt. Und dass dann daraus auch Schlüsse gezogen werden. Es beweist eigentlich, dass das Gesundheitssystem und das Medizinsystem in Deutschland sicher ist.

Was bedeutet das jetzt für uns? Braucht die Impfkampagne jetzt noch länger? Darüber haben wir gestern mit unserem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gesprochen. Aus seiner Sicht ist dieser teilweise Impfstopp mit AstraZeneca für NRW nicht ganz so dramatisch.

In Nordrhein-Westfalen kriegen wir ja am Samstag noch mal 370.000 Dosen AstraZeneca-Impfstoff. Das wäre dann aber auch der letzte. Danach bekommen wir nur noch Biontech, sodass die Fragen jetzt für unsere Impfzentren bis auf die eine Charge nicht so ganz entscheidend ist.

AstraZeneca wird ab heute nicht mehr an Menschen unter 60 Jahre verimpft werden. Das ist die einheitliche Entscheidung der Länder und des Bundes nach Bekanntwerden weiterer Fälle von Hirnvenenthrombosen, die mit der Impfung in Zusammenhang stehen könnten.

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