E-Rezept im Papierformat
Veröffentlicht: Mittwoch, 07.09.2022 17:38
Seit Anfang September kann in den Apotheken der Region Westfalen-Lippe das E-Rezept eingelöst werden.

Seit dem 1. September wurde das elektronische Rezept in der Pilotregion Westfalen-Lippe ausgerollt. Das gilt bislang nur für die roten Rezepte, die rezeptpflichtig sind. Patienten gesetzlicher Krankenkassen können sich beim Haus- oder Zahnarzt also ein digitales Rezept ausstellen lassen und damit benötigte Medikamente in der Apotheke abholen. Für privat Versicherte ist dies bislang nicht möglich, soll aber noch eingeführt werden. Aktuell können die E-Rezepte allerdings nur über die E-Rezept-App mit NFC-fähigen, also kontaktlosen, elektronischen Gesundheitskarten und NFC-fähigen Smartphones genutzt werden. Daher wird momentan noch vielfach auf Papierausdrucke des E-Rezepts zurückgegriffen. Diese werden wie gewohnt in der Arztpraxis ausgedruckt und können in der Apotheke eingelöst werden. Die E-Rezepte lassen sich nicht mehrfach einlösen und sind somit fälschungssicher.
Arztpraxen sind bislang nur dazu angehalten, E-Rezepte auszustellen, während Apotheken diese seit dem 1. September beliefern müssen. Darauf sind auch die Apotheken in Münster gut vorbereitet und mit der nötigen Hardware ausgestattet, wie Angelika Plassmann, Sprecherin der Apotheken in Münster, berichtet. Sobald das E-Rezept dann flächendeckender verwendet werden kann, gibt es viele Vorteile. Dazu gehört nicht nur die geringere Zettelwirtschaft, sondern auch, dass weniger mobile Menschen ihr Rezept ohne Praxisbesuch erhalten können. Zahnarzt Dr. Andre Büchter aus Münster spricht von einer großen Erleichterung. Die Einführung des E-Rezepts soll bundesweit bis zum Frühjahr 2023 abgeschlossen sein. Dann sollen die Rezepte laut Gematik außerdem nur mit der elektronischen Gesundheitskarte, also ganz ohne Smartphone und Zettelwirtschaft einlösbar sein.