E-Busse bestimmen bald das Stadtbild

Die Busflotte der Stadtwerke Münster wird bis Ende 2025 zu 90 Prozent elektrisch fahren. Das wird das Stadtbild verändern, sagt Geschäftsführer Frank Gäfken.

© Stadtwerke Münster

Die Busflotte der Stadtwerke wird schon in diesem Jahr um 40 neue E-Busse erweitert. Weil im vergangenen Jahr Lieferengpässe eine Auslieferung verhindert hätten, gibt es in diesem Jahr besonders viele neue Fahrzeuge, erklärt der Geschäftsführer für Mobilität, Frank Gäfken im ANTENNE MÜNSTER-Interview:

Das wird das Stadtbild natürlich nachhaltig verändern, denn aktuell sind 38 Elektrobusse im Einsatz und zum Ende des Jahres werden es 78 sein. Viel mehr Menschen werden dann also in den Genuss kommen, leise und emissionsfrei zu fahren. Bis 2025 werden wir noch einmal 24 Elektrobusse dazubekommen, dann haben wir schon über 100 Elektrobusse im Jahr 2025 im Einsatz.

In der Regel werde pro Elektrobus ein Dieselbus ausgemustert, so Gäfken weiter. Die neuen Busse werden hauptsächlich mit Fördergeldern finanziert. Allein auf dem Gelände der Stadtwerke gebe es inzwischen rund 80 Ladestationen, 14 weitere an verschiedenen Endhaltestellen im Stadtgebiet.

Fast sechs Millionen mehr Fahrgäste

In ihren Bussen zählten die Stadtwerke im vergangenen Jahr fast 47 Millionen Fahrgäste. Das waren 5,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Grund dafür war vor allem das 9-Euro-Ticket, erklärte Gäfken bei der Bilanz-Pressekonferenz der Stadtwerke:

Das 9-Euro-Ticket war 2022 der Probelauf für eine echte Revolution in der Tariflandschaft (...). Diesen Erfolg gilt es nun mit dem Deutschland-Ticket und dem neuen, vergünstigten Münster-Abo (29-Euro-Ticket) zu verstetigen.

Das Deutschland-Ticket werde erstmal auch vom Bund mitfinanziert. Das sei der "Einstieg in eine neue Art der Finanzierung des ÖPNV, für die wir uns schon lange eingesetzt haben", so Gäfken weiter.

Die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, Frank Gäfken und Sebastian Jurczyk (v.l.)© ANTENNE MÜNSTER
Die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, Frank Gäfken und Sebastian Jurczyk (v.l.)
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Problem "Fachkräftemangel"

Das 9-Euro-Ticket und das nachfolgende Deutschland-Ticket treffen bundesweit allerdings auf einen akuten Mangel an Fahrpersonal. So auch bei den Stadtwerken Münster. So wurde das Angebot auf einigen Linien reduziert und etwa die Ringlinie ausgesetzt. Mit der neu eingeführten Ausbildung zur "Fachkraft im Fahrbetrieb" bieten die Stadtwerke seit vergangenem Jahr jungen Menschen die Chance, das Mobilitätsgeschäft zu erlernen. Gäfken hofft, damit "im Wettbewerb um die besten Köpfe" punkten zu können.


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