Drei Preisträger beim Bürgerpreis
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.11.2024 05:30
Die Stiftung Bürger für Münster hat in diesem Jahr die "Flüchtlingshilfe Roxel" mit ihrem Hauptpreis ausgezeichnet.

Zum 19. Mal ist am Dienstag (26.11.) der traditionelle Bürgerpreis der Stiftung Bürger für Münster verliehen worden. Mehr als 150 Gäste erlebten im Festsaal des historischen Rathauses eine hochkarätige Veranstaltung, die das vielseitige Ehrenamt in der Stadt sichtbar machte und in besonderer Weise würdigte. Beim Festakt wurden drei herausragende Projekte ausgezeichnet.
Unter dem Thema "Brücken bauen - Miteinander Füreinander" waren Vereine, Organisationen und Initiativen in Münster aufgefordert, Projekte einzureichen, die sich in besonderer Weise für gegenseitige Verständigung und Vermittlung einsetzen. "Wir wollen mit unserem Bürgerpreis Initiativen auszeichnen, die in diesen herausfordernden Zeiten in vorbildlicher Weise Trennendes überwinden und die die Vielfalt der Gesellschaft vor allem als Chance und Bereicherung verstehen", erklärte Wilhelm Weischer, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, in seiner Begrüßung. "Es geht darum, in gegenseitigem Respekt und voller Wertschätzung Brücken zwischen verschiedenen Kulturen, Religionen, Generationen, Meinungen und unterschiedlichen Positionen zu bauen".
Die Festveranstaltung wurde durch den Bürgermeister Klaus Rosenau eröffnet, der sich für das herausragende Engagement der Stiftung Bürger für Münster bedankte und hervorhob, wie wichtig das Ehrenamt für Münster ist. "Mit dem Bürgerpreis erfahren die vielen Freiwilligen und ehrenamtlich Tätigen in dieser Stadt eine besondere Wertschätzung", sagte Klaus Rosenau. "Machen Sie mit Ihren Projekten weiter. Ihr Engagement wird gebraucht".
In der Festveranstaltung wurde ein ganz neues Projekt der Stiftung Bürger für Münster vorgestellt, das in diesem Jahr von der Stiftung in Münster auf den Weg gebracht wurde. Das neu geschaffene FörderForum soll Kindern und Jugendlichen als Expert:innen in eigener Sache eine Stimme in Münster geben. Unterstützt wird die Stiftung dabei durch den Bürgerstiftungsfond der DZ Hyp AG. Im FörderForum kommen Kinder und Jugendliche in einem Beirat zusammen, der die Stiftung bei der Vergabe von Fördergeldern berät. Erst wenige Tage zuvor hatten sieben Kinder und Jugendliche, die in der Jury des Kinder- und Jugendbeirates zusammengekommen waren, ihre Förderempfehlung für die Unterstützung von acht Kinder- und Jugendprojekten in Münster ausgesprochen. In der Veranstaltung wurde feierlich verkündet, wer eine Förderung zwischen 100 und 1.500 Euro erhält. Insgesamt wurden 6.000 Euro vergeben.
Thematisch führte Sharon Fehr, Ehrenvorsitzender der jüdischen Gemeinde mit seinem Impulsvortrag in das diesjährige Thema des Bürgerpreises ein. Er machte deutlich, wie wichtig es ist, "Brücken zu bauen und für gegenseitigen Respekt und Verständnis untereinander zu sorgen". Dabei hob er das ehrenamtliche Engagement bei der Überwindung von gesellschaftlichen Gegensätzen hervor. Mit zwei rabbinischen Anekdoten gelang es Sharon Fehr, die Botschaft der Stiftung Bürger für Münster und des Bürgerpreises auch aus jüdischer Sicht anschaulich darzustellen.
Das Geheimnis um die Vergabe der Preise wurde erst gelüftet, als die Laudator:innen die Umschläge öffneten, die den Namen des jeweiligen Preisträgers preisgab. Der Moderatorin des Abends, Eva-Maria Jazdzejewski, gelang es, jeweils die Spannung bis zuletzt aufrechtzuerhalten, indem sie ein bisschen die Atmosphäre der jährlichen Oscar-Preisverleihung nach Münster holte. Jeder der Preisträger wurde mit einem dreiminütigen Video lebendig und emotional vorgestellt.
Die Preisträger
Der mit 1.000 Euro dotierte Bronzepreis geht an die Kulturinitiative Coerde e.V. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Angebot im Stadtteil Coerde zu erweitern und versteht sich auch als Impulsgeber. Einen Aspekt, den Friederike Schulze-Schwienhorst, die Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Bürger für Münster, in ihrer Laudatio besonders zu würdigen wusste.
Ebenfalls eine mitreißende Würdigung hielt Prof. Dr. Ursula Tölle von der Katholischen Hochschule NRW für den mit 2.000 Euro dotierten Silber-Preisträger, den Kinderschutzbund Ortsverband Münster e.V. für das Projekt "Nummer gegen Kummer". In dem Projekt engagieren sich rund 100 ehrenamtliche Berater:innen am Kinder- und Jugendtelefon sowie am Elterntelefon, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine verlässliche Anlaufstelle zu bieten.
Die Rede auf den Gold-Preisträger hielt wie in jedem Jahr der Vertreter des Hauptsponsors, Dietmar Dertwinkel, Vorstandsmitglied der Volksbank im Münsterland eG. Er lobte das vorbildliche und selbstlose Engagement des Vereins Flüchtlingshilfe Roxel e. V. Der Verein gestaltet das Integrationsprojekt im Stadtteil Roxel sehr vielfältig und versteht die Integration von geflüchteten Menschen als langfristige Aufgabe, um eine funktionieren Brücke in unserer Gesellschaft für die Hilfesuchenden zu bauen. Das hat auch die Jury überzeugt. Sie hat daher entschieden, den Goldpreis mit den 5.000 Euro Preisgeld "mehr als verdient zu vergeben".
Wilhelm Weischer bedankte sich auch bei den weiteren Finalisten der Ausschreibung für deren Bewerbungen und für deren ehrenamtliche Arbeit.
- Anti-Rost Münster e.V
- Kalinen de Luxe e.V. 1. Damenkorps der Stadt Münster
- Kulturliste Münster e.V.
- Youngcaritas Münster
Den musikalischen Rahmen der Festveranstaltung gestaltete die Formation Jazz Force One, die mit einer starken Bläsergruppe für einen satten, mitreißenden Sound und gute Laune sorgte.
Nach der Preisverleihung fand im Foyer vor dem Festsaal ein Empfang statt, mit dem die Preisträger gefeiert wurden und in einen Austausch mit den vielen Gästen kommen konnten.