Dark Mode bei Smartphones ohne Effekt?

Dass Smartphones Kurzsichtigkeit fördern, sind sich Augenärzte sicher. Mit der Dark Mode-Funktion wollen Hersteller dem entgegenwirken. Dass das auch funktioniert, können Mediziner allerdings nicht bestätigen.

© UKM

Dass die ausgedehnte Nutzung von Handys und Tablets durch den geringen Abstand zum Auge bei Nutzern Kurzsichtigkeit verursacht, dessen ist sich die Medizin sicher. Smartphone-Hersteller wollen dieser Belastung für die Augen mit dem Angebot eines Dark Mode begegnen, den der Nutzer wahlweise einschalten kann. Damit liest er dann statt schwarz auf weiß, weiß auf schwarz.

Alle, die diesen Artikel im Dark Mode lesen, müssen jetzt stark sein: Dass die dunkle Anzeigefunktion tatsächlich etwas bewirkt, ist nämlich nicht bewiesen und wird von Medizinern sogar angezweifelt.

Dark Mode wohl wenig effektiv

Dr. Natasa Mihailovic, Funktionsoberärztin an der Augenklinik des UKM (Universitätsklinikum Münster) kann die Wirksamkeit dieses Modus nicht bestätigen. Es gebe keinerlei medizinische Studien oder Veröffentlichungen, die zeigen, dass eine invertierte Anzeige weiß auf schwarz die Augen schonen würde.

Tageslicht hilft bei fortschreitender Kurzsichtigkeit

Stattdessen empfiehlt die Augenärztin, sich möglichst viel im Freien aufzuhalten. Tageslicht könne das Risiko für Kurzsichtigkeit erheblich senken: Schon vierzig Minuten zusätzlicher Aufenthalt im Freien hemmen eine fortschreitende Kurzsichtigkeit um 20 Prozent, so Mihailovic. Wer sich sogar täglich zwei Stunden draußen im Hellen aufhalte, senke sein Risiko sogar um die Hälfte.

Dass ein dunkler Modus beim Smartphone tatsächlich schonender für die Augen sich, daran zweifelt Dr. Natasa Mihailovic, Funktionsoberärztin an der Augenklinik des UKM.

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