"Aus Job-Angst hab ich nichts gesagt"

Im Prozess gegen Ex-Sparda-Bank-Chef Enrico Kahl hat am Montag (07.03.) der ehemalige Leiter der Innenrevision als Zeuge ausgesagt.

© ANTENNE MÜNSTER

Zuvor waren am vierten Verhandlungstag unter anderem zwei ehemalige Sekretärinnen des Ex-Bank-Chefs geladen. "Enrico Kahl ist fair und respektvoll mit uns umgegangen", sagten beide Frauen. "Wir hatten aber seine Aufträge umzusetzen ohne sie groß zu hinterfragen." Beide Sekretärinnen mussten u.a. teure Hotels und Tickets für Konzerte oder Karnevalsveranstaltungen für Kahl und seine Bekannten bestellen. Auch für den Kauf von wertvollen Geschenken für den Aufsichtsrat waren sie zuständig. Bei Bestellungen habe Geld nie eine Rolle gespielt.

Von einem Klima der Angst in der Sparda Bank sprach dann der ehemalige Leiter der Innenrevision der Bank. "Kahls Spesenrechnung waren mir war schon lange ein Dorn im Auge", sagte der Zeuge. "Ich hatte aber Angst, Unregelmäßigkeiten in meinem Prüfberichten zu erwähnen oder den Aufsichtsrat zu informieren. Dann wäre ich wahrscheinlich meinen Job los gewesen. Ich hätte nur verlieren können", so der sichtlich betroffene Zeuge.

Am 17 März wird der Prozess fortgesetzt. Bei einer Verurteilung droht Kahl eine mehrjährige Haftstrafe.

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