Ärzte raten zu Neugeborenen-Screenings

Eltern sollten ihre neugeborenen Kinder auf seltene Krankheiten testen lassen. Der Leiter des Centrums für seltene Erkrankungen am UKM, Heymut Omran, rät im neuen WWU-Podcast dazu.

Professor Omran äußert sich im aktuellen WWU-Podcast zum heutigen (28.02.) Tag der seltenen Erkrankungen. Als seltene Erkrankungen gelten Krankheiten, die weniger als fünf von 10.000 Menschen haben. Neugeborenen-Screenings können Eltern auf Wunsch durchführen lassen, sagt Omran:

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Der Leiter des Centrums für seltene Erkrankungen am UKM, Professor Heymut Omran© Westfälische Wilhelms Universität Münster
Der Leiter des Centrums für seltene Erkrankungen am UKM, Professor Heymut Omran
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Mit dem Verfahren des Neugeborenen-Screenings könnte etwa die seltene und gefährliche Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose früh erkannt und durch Behandlung positiv beeinflusst werden. So hätten Babys mit dieser Krankheit vor hundert Jahren eine Lebenserwartung von sechs Monaten gehabt. Im Moment liege sie bei 40 Jahren, so Omran. Und er geht davon aus, dass heute neugeborene Babys mit Hilfe von neu entwickelten Medikamenten nochmal viel länger leben werden:

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50 neue Krankheiten entdeckt

Im Centrum für seltene Erkrankungen an der Uni-Klinik sind seit Ende der 90er-Jahre rund 50 neue Krankheiten entdeckt worden, stellt dessen Leiter, Professor Heymut Omran, im aktuellen WWU-Podcast fest. Ihre Entdeckung erleichert viele Betroffene, sagt Omran, weil ihnen vorher immer wieder gesagt wurde, dass sie gar nicht krank seien. Und: Erst, wenn eine Krankheit entdeckt und bekannt ist, kann dafür bei der Krankenkasse auch eine Therapie beantragt werden:

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In Deutschland gibt es rund vier Millionen Menschen, die eine seltene Krankheit haben.

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