28 Anzeigen nach Klima-Protest

Demonstrierende der "Letzten Generation" blockierten am Samstag (20. April) stundenlang unangemeldet die Von-Vincke-Straße am Lackmuseum - mit Folgen.

© ANTENNE MÜNSTER

Die Polizei Münster hat am Samstagnachmittag (20.04) auf der Von-Vincke-Straße in der Innenstadt die Protestaktion der Klima- und Umweltschutz-Bewegung "Letzte Generation" aufgelöst. Eine Hundertschaft der Polizei rückte nach etwas mehr als zwei Stunden (14:30 Uhr) an, nachdem die Demonstrierenden trotz mehrfacher Aufforderungen durch die Polizei die Kreuzung am Lackmuseum zwischen Servatiiplatz und Ludgeriplatz nicht verließen.

Diskussionen über die Rechtmäßigkeit der Versammlung: Die Organisatoren des Protestes am 20.4.24 von "Letzte Generation" im Gespräch mit dem Einsatzleiter der Polizei Münster. © ANTENNE MÜNSTER
Diskussionen über die Rechtmäßigkeit der Versammlung: Die Organisatoren des Protestes am 20.4.24 von "Letzte Generation" im Gespräch mit dem Einsatzleiter der Polizei Münster.
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Die Protestaktion war nicht angemeldet. Die Polizei Münster versucht immer wieder, die Demonstrierenden davon zu überzeugen, im gegenüber gelegenen Park an der Engelenschanze weiter zu protestieren - nur einige wenige der insgesamt 80 Menschen, die an der Protestaktion teilnahmen, folgten der Aufforderung. Als die Polizei schließlich ankündigte, die Kreuzung zu räumen, setzten sich 20 bis 30 Demontrierende auf den Asphalt - viele hielten Banner und Plakate hoch und malten Botschaften mit Kreide auf den Straßenbelag.

Hundertschaft der Polizei beendet Protest

Am Ende rückte eine Hundertschaft der Polizei an. Die Einsatzkräfte lösten die Blockade auf und notierten die Namen derer, die den Polizeianweisungen nicht gefolgt sind. Insgesamt 28 Demonstrierende müssen nun mit entsprechenden Anzeigen rechnen, unter anderem wegen des Nichtanmeldens einer Versammlung und wegen der Teilnahme an einer von der Polizei Münster aufgelösten Versammlung. Fünf Teilnehmende ignorierten die Platzverweise der Polizei völlig, sodass die Einsatzkräfte sie in Gewahrsam nahmen.

Bei der letzten "Ungehorsamen Versammlung" am 20. April hat die Polizei die Straße erst nach knapp fünf Stunden wieder freigeben können.© ANTENNE MÜNSTER
Bei der letzten "Ungehorsamen Versammlung" am 20. April hat die Polizei die Straße erst nach knapp fünf Stunden wieder freigeben können.
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Polizei leitete Verkehr um

Vor dem Hauptbahnhof Münster platzten die Straßen aus allen Nähten. Die Polizei Münster leitete den Verkehr, der vom Servatiiplatz aus kam, über die Urbanstraße vor dem Hauptbahnhof Münster um - entgegen aller Einbahnstraßenregelungen. Dementsprechend voll war es drum herum. Auf der Von-Vincke-Straße selbst stand seit 12:15 Uhr kein einziges Auto mehr. Dennoch beendeten die Organisatoren den Protest erst gegen 13:33 Uhr - auch danach blieben die meisten aber auf der Fahrbahn sitzen und blockierten so weiter den Verkehr.

Seit 16:45 Uhr ist die Von-Vincke-Straße von der Polizei nun wieder freigegeben worden. Autos haben freie Fahrt.

Bitte wenden! Alle Autofahrer, die ab 12 Uhr auf der Von-Vincke-Straße im Stau standen, drehten trotz Einbahnstraße kurzerhand um...© ANTENNE MÜNSTER
Bitte wenden! Alle Autofahrer, die ab 12 Uhr auf der Von-Vincke-Straße im Stau standen, drehten trotz Einbahnstraße kurzerhand um...
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... sodass ab 12:15 Uhr kein Auto mehr auf der Straße unterwegs war.© ANTENNE MÜNSTER
... sodass ab 12:15 Uhr kein Auto mehr auf der Straße unterwegs war.
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Die Polizei leitet den Verkehr über die Urbanstraße um die Blockade der "Letzten Generation" herum.© ANTENNE MÜNSTER
Die Polizei leitet den Verkehr über die Urbanstraße um die Blockade der "Letzten Generation" herum.
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Protest ohne Kleber

Geklebt wurde diesmal nicht - so war es ja aber auch angekündigt gewesen. Die "Letzte Generation" will von dieser Methode seit Jahresbeginn absehen. Diesmal galt: Jeder soll so demonstrieren, wie er oder sie will. Und so taten sie es auch: Straßenkreide, Sprühfarbe, Protestrufe, ein Musikkonzert eines Sängers - der Protest war weder zu übersehen noch zu überhören. Immer wieder waren Fußgänger vom Hauptbahnhof in die Innenstadt unterwegs und liefen wortwörtlich durch den Protest hindurch.

Die "Letzte Generation" hatte im vergangenen Jahr mit ihren Protesten hier in Münster begonnen. So blockierten sie unter anderem im Frühjahr die Warendorfer Straße und im Sommer die Steinfurter Straße.

Auch jetzt nach der Demonstration sind die Spuren des Protests noch sichtbar: Sprühfarbe und Straßenkreide setzten die Teilnehmenden ein.© ANTENNE MÜNSTER
Auch jetzt nach der Demonstration sind die Spuren des Protests noch sichtbar: Sprühfarbe und Straßenkreide setzten die Teilnehmenden ein.
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Stadt rappelvoll - Polizei rät, die Innenstadt zu meiden

© Polizei Münster NRW (Twitter/X)
© Polizei Münster NRW (Twitter/X)

Neben dem Klimaprotests der "Letzten Generation" gab es noch weitere Versammlungen in der Innenstadt: Vor dem Rathaus demonstrierten Ärzte gegen Tierversuche (siehe unten), zudem fand am Hauptbahnhof Münster eine pro-palästinensische Kundgebung statt. Die Polizei Münster riet in den Nachmittagsstunden, die Innenstadt wegen all der Versammlungen zu meiden (siehe oben).

Die Protestaktion der "Letzten Generation" ist nicht die einzige, die in der Innenstadt heute stattfindet: Vor dem Rathaus beispielsweise demonstrieren "Ärzte gegen Tierversuche".© ANTENNE MÜNSTER
Die Protestaktion der "Letzten Generation" ist nicht die einzige, die in der Innenstadt heute stattfindet: Vor dem Rathaus beispielsweise demonstrieren "Ärzte gegen Tierversuche".
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