Warnstreik an den Hochschulen
Veröffentlicht: Montag, 20.11.2023 17:00
Im Tarifstreit im Öffentlichen Dienst sind am Montag (20.11.) rund 400 Mitarbeitende von Uni und FH sowie Wissenschaftliche Hilfskräfte auf die Straße gegangen.
Die Demo endete mit einer Kundgebung vor dem Schloss. Weitere Proteste unter dem Motto "Schluss mit prekärer Wissenschaft" gab es in Bonn, Köln, Bochum und Bielefeld. Am Dienstag (21.11.) werden die Aktionen fortgesetzt, etwa 40 bis 50 Auszubildende der Uniklinik fahren dann zu einer zentralen Kundgebung nach Düsseldorf.
Die Hochschulbeschäftigten fordern eine kräftige Gehaltserhöhung und gute Arbeitsbedingungen. "Die Preise sind stark gestiegen und steigen noch weiter, deshalb brauchen die Kolleg:innen deutlich mehr Geld in der Lohntüte", erklärte Susanne Scharrmann, ver.di-Gewerkschaftssekretärin im Münsterland. "Sie wollen mit ihren Kolleg:innen bei Bund um Kommunen gleichziehen. Die Länderbeschäftigten dürfen nicht abgehängt werden." Beschäftigte mit niedrigem und mittlerem Einkommen seien durch die hohe Inflation besonders gebeutelt, deshalb wolle ver.di für sie eine überdurchschnittliche Erhöhung erreichen.
Am Donnerstag (23.) und am Freitag (24.11.) ruft die Gewerkschaft ver.di in Münster zum nächsten Warnstreik auf. Am Freitag sind eine Demo durch die Stadt und eine Kundgebung vor dem Dom vorgesehen.
Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte
ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 10,5 %, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.
Zudem will ver.di für studentische Hilfskräfte ein Tarifvertrag durchsetzen, den TV Stud. "Ohne die bundesweit mehr als 300.000 studentischen Beschäftigten würden die Hochschulen nicht laufen", betont Thomas Meißner, stellv. Geschäftsführer von ver.di im Münsterland. "Auch sie brauchen endlich einen Tarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen verlässlich und gut regelt."
Auch die Leitungen der Universität Münster und der Fachhochschule Münster sei nun gefordert. "Die Bezahlung im Länderbereich muss zum kommunalen Tarifvertrag TVöD aufschließen, damit die dringend benötigten Arbeitskräfte gewonnen und gehalten werden können", ergänzte Meißner. "Die Hochschulen müssen bei ihren Finanzministern auf eine angemessene Bezahlung drängen - in ihrem eigenen Interesse."